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3. Advent

Dezember 15, 2007

Der 3. Sonntag im Advent erinnert an Johannes den Täufer als Vorläufer Jesu Christi.

 

 

3. Sonntag im Advent

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Am dritten Sonntage im Advent

Weihnachtsgedicht von Annette von Droste Hülshoff

 

Am dritten Sonntage im Advent
Evang.: Johannes sendet zu Christo. (Matth. 11, 2-11)

Auf keinen andern wart‘ ich mehr:
Wer soll noch Liebres kommen mir?
Wer soll so mild und doch so hehr
Mir treten an des Herzens Tür?
Wer durch des Fiebers Qual und Brennen
So liebreich meinen Namen nennen,
Ein Balsamtropfen für und für?

 

Du wusstest es von Ewigkeit,
Dass der Gedanke Übermaß,
Dem Sinn entzogene Herrlichkeit,
Zersprengen müsst‘ des Hirnes Maß;
So kommst du niedrig unsresgleichen,
Wie zu der Armut Fromme schleichen,
Sich setzend, wo der Bettler saß.

 

Wenn fast zum Schwindeln mich gebracht
Der wirbelnden Betrachtung Kreis,
Dann trittst du aus der Dünste Nacht.
Und deine Stimme flüstert leis:
Hier bin ich; kannst du mich erfassen,
So magst du alles andre lassen;
(Auf) meinem Kreuze(liegt) der Preis.

 

O Stimme, immer mir bekannt,
O Wort, das stets verständlich mir,
Du legst mir auf der Liebe Band,
Und meine Schritte folgen dir!
In Liebe glaub‘ ich, Liebesglauben
Fürwahr! soll keine Macht mir rauben;
Geschlossen ist des Sinnens Tür,

 

Gehemmt die Jagd, durch scharfen Stein
Und Dornen hetzend meinen Fuß;
Ich ruh‘ in deinem kühlen Hain
Und lausche deinem sanften Gruß.
Die Blinden sehn, die Kalten glühen,
Und aus des Irren Haupte ziehen
Der finstre Geist der Schatten muss.

 

Ich folge dir zu Berges Höhn,
Wo Leben von den Lippen fließt,
Und deine Tränen darf ich sehn,
O tausendmal mit Heil gegrüßt,
Muss in Gethsemane erzittern,
Dass Schrecken Gottes Leib erschüttern,
Blutschweiße Gottes Stirn vergießt.

 

Er hat gehorsam bis zum Tod,
Ja zu dem Todes eitlem Graus,
Gekostet jede Menschennot
Und trank den vollen Becher aus:
So richte dich aus Dorn und Höhle,
Du meine angstgeknickte Seele;
Auch du nur trägst ein irdisch Haus.

 

Lass wanken denn die Trümmer grau
Und mische deine Tränen nur
Mit deines Heilands blut’gem Tau,
Gequälter Sklave der Natur,
Er, dessen Schweiß den Grund gerötet,
Er weiß es, wie ein Seufzer betet,
Mein Jesus, meine Hoffnungsflur!

Erika Heidlmair

Wei(h)n-achten und seine Lieder

 

Hat Joseph Mohr seinerzeit schon geahnt, wie Weihnachten im 3. Jahrtausend ablaufen wird? … Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht ……

Weihnachten ist zu Xmas mutiert. Das Christkind unterzog sich einer Geschlechtsumwandlung und ist nun Santa Claus. Ob die Engel nun in Form von Rudolf The Red Nose Rentier erscheinen, oder als gecastete Girlieband mit Namen „Sinful Angel“ ist vom momentanen Trend und Greenpeace abhängig. Die besinnlichen Adventfeiern werden in Shoppingcentern abgehalten. Genervte Erwachsene und quengelnde Kinder zeugen von .. O Jubel, o Freud, glückselige Zeit … Nicht zu vergessen die gut florierenden Weihnachtsmärkte mit dem Flair eines billigen Kirtags … Kommet ihr Hirten!

Der Herr des Hauses checkt auf der Bank seinen Überziehungsrahmen (Wer klopfet an? O, ein ganz armer Mann) und die Dame des Hauses, in welchem Altenheim man die „Lästigen Alten“ kurzfristig abgeben kann (Still, still, still, weil die Oma schlafen will). Den Kindern wird mittels Werbung vermittelt, dass es noch unzählige, unnütze Dinge gibt, die man haben muss. Mit dem Zweck der unendlichen Suche, nach der Sinnhaftigkeit dieser „Must Haves“ … Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all …

Mit trendigen, der Zeit entsprechenden Songs – wie … Last Christmas, I gave you my heart but the very next day, you gave it away … versucht man letztendlich doch an die Gefühle zu appellieren. Ja, dieses Lied symbolisiert den Charakter dieses Festes – Liebe und Schenken. Nicht zuletzt – was man nicht benötigt ganz einfach weiter schenken, am besten ganz weit weg schenken!

Kann es sein, dass wir irgendwann die Kurve nicht gekratzt haben? … Wie uns die Alten sungen … Kann es sein, dass… I wanna wish You a Merry Christmas, from the bottom of My heart … wir uns nicht mehr die Zeit nehmen in die Tiefe unseres Herzens vorzudringen? Kann es sein, dass wir uns nichts mehr wünschen, als ehrliche, aufrichtige, treue Liebe. Liebe, die tief aus dem Herzen kommt? Wollen wir heuer Liebe schenken? Wollen wir beginnen? … TÖNT ES LAUT VON FERNE UND NAH!

Wahrlich die Engel verkündigen heut, Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud! Nun soll es werden Frieden auf Erden, den Menschen allen ein Wohlgefallen!

Ich wünsche Ihnen ein Fest der Liebe!

© Erika Heidlmair