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Adventskalender 9. Dezember 2007

Dezember 8, 2007

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Bürgerliches Weihnachtsidyll (Klabund)

 

Was bringt der Weihnachtsmann Emilien?
Ein Strauß von Rosmarin und Lilien.
Sie geht so fleißig auf den Strich.
O Tochter Zions, freue dich!

 

 

 

Doch sieh, was wird sie bleich wie Flieder?
Vom Himmel hoch, da komm ich nieder.
Die Mutter wandelt wie im Traum.
O Tannenbaum! O Tannenbaum!

 

O Kind, was hast du da gemacht?

 

 

Stille Nacht, heilige Nacht.
Leis hat sie ihr ins Ohr gesungen:
Mama, es ist ein Reis entsprungen!
Papa haut ihr die Fresse breit.
O du selige Weihnachtszeit!

 

Klabund Harfenjule 15.jpg

Public domain Dieses Werk wurde von seinem Urheber als gemeinfrei veröffentlicht, Benutzer. Dies gilt weltweit.

 

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Ludwig Bechstein

Die Rosenkönigin

Es war einmal ein König, der lebte sehr glücklich mit seiner schönen, tugendsamen Gemahlin; ein einziges Söhnlein war ihnen vom Himmel geschenkt, und dieses war die Lust der Eltern. Doch nicht nur in des Königs hoher Familie war es so friedsam, sondern in seinem ganzen Lande; überall, auch in dem kleinsten Dörflein war Verdienst und Wohlstand, und das Volk war zufrieden und freundlich. Einer weisen, milden Regierung entblüht Ordnung; Ordnung aber bringt Wohlstand Wohlstand Zufriedenheit, Freundlichkeit.

Der gute König mußte jedoch ein gar herbes Schicksal erfahren; seine liebe Gemahlin starb und ließ ihn einsam zurück, mit dem nun mutterlosen Prinzen. Tief trauerte der König und das ganze Land mit ihm. Auch das kleine fromme Kindesherz des Prinzen war sehr betrübt, denn es hatte mit aller kindlichen Liebe an seiner Mutter gehangen. Auf dem Sterbebette hatte sie ihn gesegnet, und ihn noch scheidend zu allem Guten ermahnt, zum treuen Glauben an Gott, zur Liebe und Milde gegen alle Menschen.

»Und wenn du ein Jüngling worden bist«, waren ihre letzten Worte, »so wähle dir nur ein Mägdlein frommen, guten Herzens zu deiner Gemahlin, und ehre das Andenken deiner Mutter und ihrer letzten Worte.« Dieses hatte einen tiefen Eindruck in das weiche Herz des Knaben gemacht, immerdar gedachte der Prinz seiner sterbenden Mutter, und es kam ihm oft vor, als umschwebe sie ihn und lächle ihm selig zu. So wuchs der Prinz in frommer Sitte empor und wurde ein schöner, blühender Jüngling.

Doch das königliche Vaterauge war verblendet worden von einer fürstlichen, listigen Dame, die den Herrscher gar bald mit ihren erkünstelten Reizen also schlau zu fesseln wußte, daß er ihr nachgab und sie ihn völlig beherrschte. Bald fand das glänzende Hochzeitgelag statt. Der bejahrte König, sonst so gut und milde, war zum alten Toren geworden und hatte sein Leben an ein listiges, böses Schlangenherz gekettet; nur zu bald mußte er die bittere Frucht seiner Torheit kosten; das böse Weib stiftete allenthalben Unheil an, erregte den Vater wider den Sohn, den Sohn wider den Vater und die Herrschaft wider die Diener, und übte ihre frevle Verblendungskunst immer fort, so daß sie die Herzen alter und junger Männer für sich entflammte. Eine kurze Zeit, und das reuevolle Leben des Königs hatte geendet. Der Prinz wurde König und beherrschte das Volk mit der Klugheit und Milde, die überall zum wahren Wohle des Landes dient. Aber an ihm übte die arge Stiefmutter ihre Künste vergebens, er verachtete sie im stillen und suchte sich immer in heilsamer Entfernung von ihr zu halten.

Da wünschte das Land, daß der jugendliche König sich vermähle; auch er in seinem Innern trug das stille Verlangen, sein Glück mit einem würdigen Frauenbilde zu teilen, aber nicht Stand und Reichtum oder eine Krone sollten diejenige schmücken, die er sich wählen wollte, sondern ein gutes, frommes Herz, wie es seine sterbende Mutter gewünscht. Und ein solches hatte er gefunden, zwar nur das eines armen, schlichten Gärtnermädchens, das aber voll war von reiner Liebe und frommem Glauben. Diese Jungfrau war dem Königssohn bald so innig befreundet, daß der Jüngling ihr zu Füßen sank und ihr ewige Liebe und Treue schwur. Zärtlich und in Tränen schmiegte sich das liebliche Mädchen an die Brust des Jünglings und lispelte: »Ach, du darfst mich ja nicht zur Gemahlin nehmen, siehe ich bin ja arm, bin keine Prinzessin.«

»Sei ruhig, lieb Herz«, sprach der Jüngling, »du sollst meine Gemahlin, meine Königin werden, du und keine andere.«

Der Wunsch nach der Vermählung des Königs wurde lauter und dringender; von allen Seiten her begannen die Väter fürstlicher Töchter dem Könige Vorschläge zu machen. Die böse Stiefmutter wähnte den so jungen König gänzlich unter ihrer Herrschaft, daß sie sich anmaßte, eine Gemahlin für ihn zu wählen. Sie ordnete glänzende Festlichkeiten an, wozu viele Prinzessinnen geladen waren, die reich geschmückt und voll Hoffnung zur Schau kamen. Acht Tage hatten die Feste schon gewährt, und der König hatte noch keine Prinzessin zur Braut erwählt und hatte auch alle Vorschläge seiner Stiefmutter unbeachtet gelassen. Am neunten und letzten Festtag sollte sich’s entscheiden, so hatte der König selbst verheißen. Die Stiefmutter glaubte voll Zuversicht, daß der König in ihre Wahl eingehen werde, denn sie hatte eine hohe Prinzessin, zwar häßlich von Gesicht und Gestalt, aber unsäglich reich an Gut und Geld für ihn auserwählt. Ein glänzender Ball sollte die Feste beschließen, und diesmal waren alle Prinzessinnen doppelt mit Juwelen und Schmuck beladen, da eine jede glaubte, den Sieg davonzutragen. Doch wie alle in gespanntester Erwartung dem König entgegen harrten, tat sich die Flügeltüre auf, und der König trat lächelnd mit seinem lieblichen Gärtnermädchen herein, die so sittig und bescheiden in einem weißen Kleidchen und völlig ohne Schmuck erschien. Da sprühten manche Augen im Kreise der Prinzessinnen voll Arger und Wut, doch die der Stiefmutter rollten am wildesten und schleuderten grimmige Blitze nach dem glücklichen Liebespaar. Jetzt nahten sich diese beiden der königlichen Stiefmutter, die in der Mitte des Saales, von boshaft lächelnden Prinzessinnen umgeben, weilte; und der König sprach mild und freundlich: »Hohe, verehrte Mutter, hier bringe ich Euch meine liebe, fromme Braut und bitte mit ihr um Euren Segen.«

Aber die Dame sprach voll Zorn und Wut: »König, solltet Ihr also Eurer Ehre vergessen und eine gemeine Dirne freien? O schämet Euch, mich so tief zu kränken und um meinen Segen für eine schlechte Magd zu bitten.« Und sie wandte ihm den Rücken und schritt voll Grimm und Bosheit einem Nebengemach zu.

Aber der König folgte ihr nach und sprach mit einem strengen, drohenden Ernst: »Weib, das Wort soll Euch schwer wiegen. Wahrlich, ich will Euch zeigen, daß dieses arme Mädchen würdiger ist, Königin zu heißen, als Ihr und alle eitlen Prinzessinnen. Eine Kunst habe ich einstmals von einem alten Einsiedler erlernt: die Menschen zu verzaubern, ihre Herzen zu prüfen, ob sie gut oder böse sind. Schwört, hohe Frau, mir dann die schönste zu wählen, wenn alle hier anwesenden Jungfrauen verzaubert, in Gestalt einer Blume, stehen, so will ich Euch gehorsam sein. Aber trifft Eure Wahl dann mein armes Gärtnermädchen, so falle der Zauber auf Euch, daß Ihr ewig darinnen verstrickt bleibet. «

Der König schwieg; und die stolze Dame grinste voll Zuversicht ob ihres Sieges. »Ach mein hoher Künstler«, entgegnete sie, »verzaubert immerhin alle anwesenden Jungfrauen, ich will Euch die schönste wählen und bin gewiß, daß ich nicht Eurer Drohung teilhaftig werde. Euere seltsame Laune soll mir ein ergötzlicher Scherz sein.«

Und sie ließ sich auf einem samtenen Sessel nieder und harrte der Dinge, die da kommen sollten.

Da breitete der königliche Jüngling ein großes weißes Tuch aus, führte schweigend eine Prinzessin um die andere in das Nebengemach und verhüllte sie damit, wo sie alle sobald einschlummerten. Dann schnitt er einer jeglichen das Herz aus, zuletzt auch seinem lieben Gärtnermädchen. Der Ballsaal verwandelte sich in eine grünende Gartenflur, von einem goldenen Zaun umschlossen, von singenden Vögeln durchflattert. Da vergrub der Jüngling die Herzen und sprach bei einem jeglichen:

»Blühe, blühe, blühe

Aus der Erde auf!

Bist du rein,

Wirst du hold gedeihn.

Aber treibe wilde Dornen,

Wenn du bös wirst sein.«

Bald keimten und sprossen Zweiglein und Blättlein empor Wilde Dornsträuche wuchsen rasch aus der Erde; nur hie und da erschloß sich eine farbige Blüte.

Aber in des Gartens Mitte stand ein Blütenstengel, dessen zartem Kelch entfaltete sich eine herrliche Rose, eine Rosenkönigin. Glänzender Tau träufte auf sie nieder, und das grüne Laub schmiegte sich zärtlich an die Blüten. Jetzt kam eine Schar Nachtigallen geflogen, die die Rosenkönigin umkreiseten und sangen:

»Holde Rose, holde Rose,

Hehre Blumenkönigin!

Du die schönste unter allen,

Du die reinste unter allen

Sollst die ganze Welt bezwingen

Mit der frommen Liebe Sinn.

Hehre Rosenkönigin ! «

Aber um die Dornensträuche flogen schwarze Raben und krächzten auch ihr Lied.

»Wilde Dornen, wilde Dornen,

Schwarz wie unser Nachtgewand.

Sollt am besten uns gefallen

Mit den tausendfachen Krallen.

Sollet dienen in der Höllen,

In der ewgen Pein, zum Brand.

Schwarze Dornen, Nachtgewand. «

Da führte der König die stolze Dame herein in den Garten, auf daß sie die schönste der Blüten für ihn wähle, und als sie die zauberschöne Rose sah und die Nachtigallen singen hörte, die über ihr im Kreise flatterten, als sie das liebliche Liedlein vernahm – da stand sie beschämt und war von der Rose zaubervoller Macht ergriffen und gerührt, ihr war, als fühle sie eine warme Liebe, und sie gedachte in diesem Augenblick reuevoll an ihre verübten Bosheiten und Ränke. Und als sie nun die Dornensträuche sah, darüber die schwarzen Raben ein Höhenlied krächzten, da überlief sie eine Angst, ein Todesgrauen; und sie sprach: »Mein Königssohn, ich muß Euch die holde Rose wählen, sie ist die Schönste.« Nun bewegten sich alsbald der Rose Zweige und Blätter und Blüten und verschmolzen sanft zum Körper eines lieblichen Mädchens, das keine andere war als das fromme Gärtnermädchen. Und es schien noch schöner und bescheidener als zuvor.

Aus den anderen Blumen und Dornensträuchen bildeten sich wieder Prinzessinnen, die wie aus einem schweren Traum erwachten. Aber des Königs Stiefmutter war vor Scham und Reue niedergesunken und lag in Betäubung. Und die schwarzen Rabenvögel hackten ihr das Herz aus, und sie wurde zu Stein, von wilden Dornen umstarrt. Die Prinzessinnen eilten scheu davon, wurden aber besser und demütiger in ihren Herzen.

Und der König lebte glücklich und fromm mit seiner Gemahlin, dem Gärtnermädchen, und des Himmels Segen war mit ihnen.

© Projekt Gutenberg

Rosen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschreibt die Pflanzengattung, für Personen mit dem Namen Rosen siehe Rosen (Name).
Rosen

 

 

Rose

 

Rose

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Rosen
Wissenschaftlicher Name
Rosa
L.

Rosen (f., Singular Rose, lat./botanisch Rosa) sind Pflanzengattung mit etwa 300 Arten aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Rose gilt im Abendland als die edelste der Blumen; sie symbolisiert (vor allem in rot) die Liebe und die Romantik.

Inhaltsverzeichnis


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Verbreitung

Rosen-Arten haben ihre Heimat in der nördlichen gemäßigten und subtropischen Zone. Das entwicklungsgeschichtliche Entstehungszentrum der Gattung Rosa liegt in Mittel- bis Zentralasien. Hier kommen auch heute noch die meisten Arten vor. Rosen sind nur auf der Nordhalbkugel (Nordamerika, Europa, Asien und Nordafrika) heimisch. Sämtliche Rosen auf der Südhalbkugel sind durch Menschen angesiedelt worden. (Dort können sie sogar zur Plage werden, wie verwilderte Rosa rubiginosa in Südchile, durch die riesige Weideflächen für Kühe unbrauchbar werden.)

 

Junges gefiedertes Laubblatt mit Nebenblättern, einer Gartenrose.

 

Junges gefiedertes Laubblatt mit Nebenblättern, einer Gartenrose.

Beschreibung

Rosensträucher wachsen freistehend aufrecht oder können – mit Hilfe von Rankhilfen – auch klettern (als Rambler oder Spreizklimmer). Manche Arten besitzen keine oder nur sehr wenige Stacheln. (Rosen haben – entgegen allen poetischen Äußerungen – keine Dornen, sondern Stacheln.) Die Stacheln können rötlich, schwarz, klein, groß, borstig, breit, gerade, keilförmig, hakig gekrümmt oder sehr spitz sein. Rosa omeiensis f. pteracantha Rehder & E.H.Wilson aus China hat die größten Stacheln: scharf, hart, flach, keilförmig, rötlich durchscheinend, die an der Basis bis zu 2 cm und mehr verbreitert sind, länger als ihre Blätter, sie wird volkstümlich deshalb die Stacheldrahtrose (engl.: Winged Thorn) genannt. Die wechselständigen Laubblatt sind meist gefiedert, selten sind sie einfach. Die Nebenblätter sind meist auffällig.

Rosen bilden entweder endständige einzelne Blüten aus, oder die Blüten sitzen in rispigen Blütenständen. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig. Die fünf (selten vier) grünen Kelchblätter sind oft gelappt. Wildformen haben fünf auffällige Kronblätter. Die Staubblätter sind in Vielzahl vorhanden. Die meist vielen Fruchtblätter sind nicht miteinander verwachsen (apokarp). (Kultur-)Rosen (Gartenrosen) kommen in allen Farben (außer reinem Blau und Schwarz) und auch Farbmischungen vor. Es gibt sogar eine grüne Rose (Viridiflora). Viele Sorten verbreiten in verschiedenen Duftnoten einen angenehmen Duft. Viele Sorten sind „gefüllt blühende“, das bedeutet, dass ein Teil oder alle Staubblätter dieser Sorten in dekorative Blütenblätter umgewandelt sind.

Die Früchte der Rosen (in Wirklichkeit handelt es sich um Sammelnussfrüchte, das heißt die „Kerne“ sind die eigentlichen Früchte) werden Hagebutten genannt. Das „Fruchtfleisch“ ist essbar und sehr vitaminreich. Mehrmals blühende Rosen bilden durch den Sommerschnitt keine Hagebutten aus.

Nutzung

Schnittblume

Rund 977 Mio. Rosen in Form von Schnittblumen sind im Jahre 2004 nach Deutschland importiert worden (Wert 765 Mio. Euro). Davon stammten

Kosmetik und Heilmittel

Rosenblüten der Provence-Rose und Damaszener Rose werden zur Gewinnung von Rosenöl und Rosenwasser verwendet. Rosenöl ist Grundlage vieler Kosmetikprodukte und Parfums. Auch wird Rosenöl zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.

Lebensmittel

Aus Rosenblüten kann Rosenkonfitüre hergestellt werden. Kandierte Rosenblütenblätter können als Dessert genossen werden. Rosenwasser wird als Zutat in Lebensmitteln wie z.B. Marzipan verwendet.

In Europa heimische Wildrosen (Auswahl)

Außerhalb von Europa heimische Wildrosen (Auswahl)

 

Blüte einer gefüllten roten Rose, die meisten oder alle Staubblätter sind in Blütenblätter umgewandelt.

 

Blüte einer gefüllten roten Rose, die meisten oder alle Staubblätter sind in Blütenblätter umgewandelt.

 

Blüte einer gelben Rose

 

Blüte einer gelben Rose

 

Weiße wenig gefüllte Rose, es sind noch viele gelbe Staubgefäße vorhanden.

 

Weiße wenig gefüllte Rose, es sind noch viele gelbe Staubgefäße vorhanden.

 

Blüte einer orangefarbenen, gefüllten Rose

 

Blüte einer orangefarbenen, gefüllten Rose

 

Blüte einer gefüllten, roten Rose

 

Blüte einer gefüllten, roten Rose

 

Rosenblüte mit Knospen

 

Rosenblüte mit Knospen

 

Rosenblüte mit Knospen

 

Rosenblüte mit Knospen

 

Rosenblüte

 

Rosenblüte

Kulturablauf

1. Kulturjahr: Die Veredelungsunterlagen werden als Sämling gezogen, zum Beispiel: Rosa canina ‚Laxa‘ für Strauch-, Beet-, und Kletter-Rosen sowie Rosa canina ‚Pfänders‘ für Rosenstämmchen.

Im Oktober werden die Wurzeln der Wildlinge eingekürzt und die Triebe auf 25 cm über dem Wurzelhals geschnitten. Anschließend werden sie in ein Fungizidbad getaucht und in einen Kühlraum mit konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit eingelagert. Einige Baumschulen, welche kein Kühlhaus besitzen, ziehen die Rosenwurzeln auch durch einen Tonschlamm, um die Wurzeln vor extremen Schwankungen zu schützen.

2. Kulturjahr: Im April werden die Wildlinge mit der Pflanzmaschine in einem Reihenabstand von 75 cm oder 80 cm (kommt auf die maschinellen Möglichkeiten an) und einem Pflanzenabstand in der Reihe von 20 cm aufgeschult. Damit sich ein längerer Wuzelhals zum besseren Veredeln bildet, werden die Rosenunterlagen maschinell mit Erde angehäufelt. Nun werden noch Pflege- und Kulturmaßnahmen durchgeführt bis Ende Juli/Anfang August die Rosenwildlinge veredelt werden. Zum Veredeln muss zunächst einmal der Wurzelhals frei gelegt werden, entweder mit einer Hacke oder mit einem Gebläse. Dann werden von den schon veredelten Pflanzen Reiser geschnitten, diese werden entstachelt und entblättert. Nun erfolgt die Okulation, indem man einen T-Schnitt am Wurzelhals macht und somit die Rinde vom Kambium löst. Im nächsten Schritt schiebt man das vom Reis gelöste Auge in die Schnittstelle, so dass das Kambium des Auges auf dem Kambium der Unterlage liegt und miteinander verwachsen kann. Zuletzt wird die Veredelungsstelle mit einer Okulette verbunden, damit keine äußerlichen Einflüsse das Auge schädigen können.

3. Kulturjahr: Im Februar erfolgt das so genannte Abwerfen der wilden Triebe. Dazu wird in größeren Betrieben eine pneumatische Schere verwendet. Der Schnitt erfolgt kurz über der Veredelungsstelle, um möglichst die Chance neuer Wildaustriebe zu mindern. Wenn nun die veredelten Augen austreiben, können sie über den Sommer einige Male pinziert werden, um die Verzweigung zu fördern. Während dieser Arbeit an der Pflanze werden auch gleich neue Wildtriebe entfernt. Im Dezember werden die veredelten Rosen mit einer Abblättermaschine entblättert und entstachelt. Nun werden die Pflanzen mit einem Rüttelpflug aus der Erde gezogen. Durch die rüttelnde Bewegung werden die Pflanzen nicht heraus gerissen, sondern von der Erde gelockert und heraus gehoben, somit werden die Wurzen nicht verletzt. Nun werden sie nach A- und B-Ware sortiert, die Wildtriebe werden entfernt und nach den Gütebestimmungen zweimal in Fünferbund gebündelt. Nach dem sie gebündelt wurden, werden noch die Triebe auf eine einheitliche Länge von ca. 40 cm, vom Wurzelhals ab, eingekürzt. Ab jetzt sind die Rosen verkaufsfertig und werden im Kühlhaus eingelagert. Für den Versand werden die Pflanzen zum Schutz noch in ein Rolinet-Netz eingepackt.

Kulturgeschichte

Ausbreitung

Die ältesten Funde, die man bisher gemacht hat, sind Fossilien in den Colorado Rockies, die Abdrücke von Rosenblättern aufweisen. Diese stammen aus dem Paleolithikum, das auf 35 bis 32 Millionen Jahre zurückreicht. Der Ursprung der Rosenkultur ist die chinesische Gartenkunst; Konfuzius (551 v. Chr. bis 479 v. Chr) berichtet von Rosenpflanzungen in den königlichen Gärten in Peking.

Der berühmte Lyriker Anakreon von Griechenland lobte die heilende Wirkung des Rosenbalsams. Zur Römerzeit wurden in Italien Rosen (Rosa canina, Rosa gallica, Rosa × alba) zur Parfümherstellung in Plantagen und als Heilpflanze kultiviert. Für die Römer gehörten Rosen zu den höchsten Luxusgütern, weswegen ihre Festmahle von Rosenblüten übersät waren. Mit dem Ende des Römischen Reiches fand der Rosenanbau (zu Heilzwecken) nur noch in den Klostergärten statt.

Karl der Große verordnete 794 schließlich in seiner „Capitulare de villis vel curtis imperialibus“ den Anbau von Obst-, Gemüse-, Heil- und Zierpflanzen, einschließlich der Rose Rosa canina L. (als Heilpflanze) und sorgte so wieder für die Verbreitung der Rose in privaten Gärten.

Im 13. Jahrhundert gab es in Deutschland laut Albertus Magnus, R. alba, R. rubiginosa, R. arvensis und Varietäten von R. canina. Bis dahin waren alle Rosen nur einmalblühend. Neue Sorten entstanden nur durch spontane Mutationen („Sports“), natürliche Kreuzungen und deren Selektion. Die Rosen wiesen entweder weiße oder rosa Farbtöne auf. Solche mit roten und gelben Farbtönen gibt es in Europa erst seit den Entdeckungsfahrten des 16. Jahrhunderts nach Asien.

Großen Einfluss auf die Rosenzüchtung hatte die Kaiserin Joséphine, die Gattin Napoleons (1763–1814), die auch die erste Rosensammlung anlegte.

In Deutschland gilt als erste Rosenzüchtung die um 1773 von Daniel August Schwartzkopf in Kassel gezogene Gallicarose ‚Perle von Weißenstein‚. In Deutschland sind mit der Rosenzüchtung untrennbar verbunden die Rosenzüchter Rudolf Geschwind (1829–1910), Peter Lambert (1859–1931) und Wilhelm Kordes (1891–1976).

1867 wurde in Frankreich die legendäre Rose ‚La France‚ eingeführt, die erste Teehybride, die in der Einteilung der Rosen eine wichtige Rolle spielt, und mit der man einen neuen Beginn der Rosengeschichte festsetzt.

Nachdem die mendelschen Vererbungsregeln Anfang des 20. Jahrhundert wieder entdeckt und angewandt wurden, ergaben sich auch in der Rosenzüchtung neue Aspekte, und es setzte eine rege Züchtungsarbeit ein. Inzwischen sind weit über 30.000 Rosensorten gezüchtet worden.

Neue Rosen in Deutschland können zur Prüfung in eigenen Rosengärten angemeldet werden, den sogenannten ADR-Prüfungsgärten, von denen es in Deutschland 11 gibt, um das begehrte Prädikat: „ADR-Rose“ zu bekommen.

Rosensammlungen findet man in den sogenannten Rosarien (Einzahl: Rosarium). In Deutschland beispielsweise das Europa-Rosarium in Sangerhausen, das Deutsche Rosarium in Dortmund und Europas Rosengarten in Zweibrücken.

Die Vermehrung von Zuchtrosen finden meist durch Pflanzenveredelung statt.

Im Jahr 1868 wurde in Steinfurth (heute Ortsteil von 61231 Bad Nauheim) von Heinrich Schultheis die erste deutsche Rosenbaumschule gegründet. Schultheis erlernte den Rosenanbau in England bei John Cranston.

Symbolik

Die fünfteilige Blütenanordnung symbolisiert das Pentagramm und damit das Geheimnis. Sub rosa dictum“ – die Rose gilt seit uralten Zeiten als Symbol der Verschwiegenheit.

Im Christentum wird die Rose zum Sinnbild für das Paradies und die dornenlose Rose für Maria, die Gottesmutter. Die Rose steht vor allem im Mittelalter grundsätzlich auch für die Frau an sich, weiterführend auch für die Liebe zu einer Frau bis hin zur Wollust (vergleiche hierzu Goethes „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ = „Sah ein Knab ein Mädchen/ eine Frau stehen“ oder auch den Fachterminus für die Entjungferung = „Defloration“ von lat. „flor“ = Blume).

Auf buddhistischen Hausaltären sind Rosen ihrer Stacheln wegen verpönt.

In der Alchemie galt die Rose als „flos sapientiae“, als Blume der Weisheit und als Bild des klaren Geistes.

Fälschlich wird die Rose oft für ein Symbol der Arbeiterbewegung gehalten. Tatsächlich wird aber nicht die rote Rose, sondern eine rote Nelke von der Sozialistischen Internationalen, den Jusos und der SPE sowie von vielen weiteren sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien und Verbänden international im Logo verwendet.

In der Freimaurerei steht das Symbol der Rose für Liebe, Licht und Leben. In der Heraldik wird die Rose schildfüllend in vorwiegend stilistischer Form und als Beizeichen verwendet.

Farben und Farbsymbolik

Während andere Blumen bzw. Blüten meist nur eine Bedeutung haben, variiert die Bedeutung von Rosen je nach Farbe.

  • Rote Rosen sind von jeher das Symbol für Liebe.
  • Karminrote Rosen zeigen Trauer.
  • Weiße Rosen stehen für Leidenschaft, Unschuld, Treue und Zustimmung, weisen aber auch auf Entsagung hin. Ältere Menschen assoziieren jedoch weiße Rosen mit dem Tod, denn weiße Blumen galten lange Zeit als Friedhofsblumen. So sollte man kranken Menschen keine weißen Rosen schenken.
  • Rosa Rosen stehen für Jugend und Schönheit.
  • Gelbe Rosen (einzeln) stehen für Eifersucht. Mehrere können aber auch Dankbarkeit oder tiefe Verehrung ausdrücken.
  • Orange Rosen stehen für Glück und Hoffnung.
  • Schwarze Rosen sind ein Symbol dafür, dass der Beschenkte in näherer Zukunft bei einem Unfall sterben wird. Sie können aber auch Symbol für eine unglückliche Liebe sein. Von Natur aus pechschwarze Rosen existieren nicht; Es gibt stark dunkelrote und ähnliche Sorten, welche hier gemeint sind.
  • Die blaue Rose ist ein Symbol für das Unerreichbare. Sie konnte 1923 erstmals im k.u.k. botanischen Garten Wien gezüchtet werden. Unregelmäßig im April-Juni sind diese Blumen zu besichtigen. Die Farbe schwankt jedoch zwischen mittelblau bis türkis. Sie konnte jedoch außerhalb der Universität Wien für Bodenkultur, die diesen alten Garten pflegt, bisher nicht nachgezüchtet werden (Rosenname: „Charles de Gaulle“). Bis heute gibt es keine reinen blauen Rosen. In Blumengeschäften angebotene blaue Rosen sind daher immer gefärbt. Die Rose enthält ein blaues Pigment, das jedoch an ein rotes gebunden ist, darin liegt der Grund, weswegen auch durch züchterische Bemühungen bisher nur lila-, lavendel-, oder fliederfarbene Töne erzielt werden konnten.

Gärtnerische Einteilung der Rosenarten und -sorten

Siehe auch: Rosenklassen.

Alte Rosen

Diese Klasse beinhaltet alle vor 1867 entstandenen Rosen.

Teehybriden und Edelrosen

Edelrosen oder Teehybriden sind Rosen mit besonders edel geformten Blüten. Sie bringen meist nur eine Blüte am Stiel hervor. Die erste Teehybride entstand, als im Jahre 1867 die silbrig-rosa ‚La France‘ – eine sogenannte Remontantzüchtung – mit den aus dem Vorderen Orient stammenden Teerosen gekreuzt wurde. Das Ergebnis der Kreuzung zwischen Remontantrosen und Teerosen führte zu Rosensorten, die die Robustheit der Remontantrose mit der Schönheit, Blühdauer und der Zierlichkeit der Teerose vereint. Zu den bekanntesten Edelrosen zählt die gelb blühende ‚Gloria Dei‚, die als die meist gepflanzte Edelrose aller Zeiten gilt. Sie wurde 1945 eingeführt. Seitdem wurden mehr als 100 Millionen Pflanzen verkauft. Als neuere Züchtung, die ähnliche Qualitäten wie die bewährte Sorte ‚Gloria Dei‘ besitzt, gilt die Sorte ‚Orient Express‘.

Übersicht über einige bedeutende Edelrosen und ihre Einführung

  • ‚M. Caroline Testout‘, 1890
  • ‚Ophelia‘, 1912, wertvolle alte Sorte
  • ‚Betty Uprichard‘, 1922, rot
  • ‚Dainty Bess‘, 1925, rot
  • ‚Dame Edith Helen‘, 1926, sehr wertvoll, seideartig-rosa
  • ‚Edith Nellie Perkins‘, 1928
  • ‚Talisman‘, 1929
  • ‚Mrs. Pierre S. du Pont‘, 1929, goldgelb
  • ‚Picture‘, 1932, rosa
  • ‚Geheimrat Duisberg‘, 1933, reingelb
  • ‚Eclipse‘, 1935
  • ‚Crimson Glory‘, 1935, samtig-dunkelrot
  • ‚Elite‘, 1936
  • ‚Michéle Meilland‘, 1945, weißlich-rosa
  • Gloria Dei‚, 1945, goldgelb am Rand rot, syn. ‚Mme A. Meilland‘, ‚Peace‘
  • ‚Spek’s Yellow‘, 1947, goldgelb
  • ‚New Yorker‘, 1948, dunkelrot
  • ‚Mme. L. Dieudonné‘, 1948, rotgold
  • ‚Sondermeldung‘, 1950, geraniumrot

Beetrosen bzw. Polyantharosen

Beetrosen werden auch Polyantha– oder Floribunda-Rosen genannt und stellen keine einheitliche Rosenrasse dar. Sie bestehen aus mehreren Gruppen:

  • den kleinblumigen, aber in großen Dolden blühenden Polyantharosen,
  • den in Dolden blühenden, aber edelrosenähnlichen in der einzelnen Blüte, genannt Polyantha-Hybriden, eine Kreuzung der Polyantharose mit der Teehybride,
  • den vollkommen edelrosengleichen, die aber trotzdem noch in Dolden blühen und dazu stärker wachsen, sogenannten Floribunda-Hybriden, und als letzte Gruppe die sogenannten
  • Zwerg-Polyantha-Hybriden, die etwa 20 bis 25 cm groß werden.

Diese Rosen blühen über den gesamten Sommer und bringen etwa 10 bis 12 Blüten am Stiel hervor. Beetrosen treiben üppiger und stärker aus als die meisten Edelrosen. Sie blühen außerdem auch beständiger.

siehe auch: Sexy Rexy (Rose)

Übersicht über einige bedeutende Polyantharosen und ihre Einführung

  • ‚Gruß an Aachen‘, 1909, rosig-weiß-goldgelb
  • ‚Ellen Poulsen‘, 1912
  • ‚Josef Guy‘, 1921, scharlachrot
  • ‚Baron de Vivario‘, 1925, reinweiß
  • ‚Dick Koster‘, 1935, lachsrosa-orange, auch als „Pariserrose“ bekannt.
  • ‚Margo Koster‘, 1935, lachsorange
  • ‚Orange Triumph‘, 1937, orange-scharlach
  • ‚Holstein‘, 1938, dunkelrot
  • ‚Poulsens Pink‘, 1939, lichtrot, lachsfraben, lichtrosa
  • ‚Frensham‘, 1946, tief dunkelrot
  • ‚Fashion‘, 1947, lachsfarbe
  • ‚Goldilocks‘, 1948, gelb
  • ‚Alain‘, 1948, dunkelkaminrot
  • ‚Schleswig‘, 1949, reinrosa
  • ‚Gelbe Holstein‘, 1949 dunkelgelb

Kletterrosen und Ramblerrosen

 

'Paul´s Scarlet Climber' in Juni

 

‚Paul´s Scarlet Climber‘ in Juni

 

Knospe einer Kletterrose im Mai

 

Knospe einer Kletterrose im Mai

Kletterrosen stammen von verschiedenen Rosenarten ab. Die beiden heimischen Arten, Rosa pendulina und die Ackerrose, Rosa arvensis sind daran beteiligt. Ebenso Rosa multiflora, die vielblütige, auch die Stammmutter der Polyantharosen. Aus ihr ging die weltbekannte Rose ‚Paul´s Scarlet Climber‘ hervor. Kletterrosen werden zwei bis fünf Meter hoch. Je nach Sorte und Art sind sie einmal oder mehrmals blühend.

Rambler-Rosen bilden weiche lange Triebe aus. Sie eignen sich besonders zur Begrünung von lichten Bäumen. Zu den bekanntesten Sorten gehört die starkwüchsige ‚Bobbie James‘, die einmal im Jahr üppig weiß blüht. Zu den neueren Züchtungen unter den Ramblerrosen gehört ‚Guirlande d’Amour‘, die ebenfalls weiß blüht, die aber über den gesamten Sommer Blüten bildet und nicht so stark wächst wie die ältere Sorte ‚Bobbie James‘.

Übersicht über einige bedeutende Kletter- und Ramblerrosen und ihre Einführung

  • ‚Gloire de Dijon‘, 1853, Stammform: Teerose, gelblichrosa
  • ‚American Pillar‘, 1902, Stammform: Rosa wichuraiana (1891 aus Japan eingeführt), rot-weiß
  • ‚Dorothy Perkins‘, 1902, Stammform: Rosa wichuraiana, kirschrosa
  • ‚Excelsa‘, 1910, Stammform: Rosa wichuraiana, weltbekannte Sorte, blutrot
  • ‚Paul’s Scarlet Climber‘, 1917, Stammform: Rosa multiflora, scharlachrot, im Handel auch unter dem Namen „Blaze“, ab 1954 auch „New Blaze“ in der dauerblühenden Sorte
  • ‚Easlea’s Golden Rambler‘, 1933, Stammform: Rosa multiflora, zitronengelb
  • ‚New Dawn‘, 1930, Stammform: Rosa wichuraiana, rosa, später weißlich-rosa

Strauchrosen

Der Begriff „Strauchrose“ ist ein etwas irreführender Begriff, bilden letztendlich doch alle Rosen im botanischen Sinne Sträucher. Zu den Strauchrosen werden aber vornehmlich Rosen gezählt, die (im Gegensatz zu den oft sparrig wachsenden Teehybriden) einen ansprechenden, strauchförmigen Habitus erreichen. Bei einer Größe zwischen 1 und 3 Metern eigenen sich Strauchrosen daher auch für die Einzelstellung in Gärten und Parks.

Strauchrosen versucht man heute, wenn möglich, einer Wildrosenart zuzuordnen (z.B. Rosa canina ‚Kiese‘), auch wenn sich dieses Prinzip nicht immer konsequent verfolgen lässt, da es sich auch bei den Strauchrosen oftmals um komplexere Hybriden handelt, die aus mehreren Arten entstanden sind. Meist werden Rosensorten des 20. Jahrhunderts zu den Strauchrosen gezählt, mitunter findet man dort aber auch Sorten aus der Klasse der Alten Rosen, die vor 1867 entstanden sind.

Man unterscheidet zwischen einmalblühenden und öfterblühenden Strauchrosen. Letztere blühen in der Regel nach der Hauptblüte im Frühsommer nach einer Blüh-Pause noch ein zweites Mal im Spätsommer bis Herbst.

Zu den berühmtesten Strauchrosen der Welt gehörte über Jahrzehnte die geschützte Sorte ‚Schneewittchen‘, die lange Zeit das Prädikat einer ADR-Rose trug. Da es mittlerweile Sorten gibt, die weniger anfällig für Krankheiten wie Rosenmehltau und Sternrußtau sind, wurde ihr das Prädikat wieder aberkannt. Als Nachfolgerin der altbewährten Sorte gilt dagegen die weißblühende Neuzüchtung ‚Petticoat‘. Die starkwüchsige Strauchrose zeichnet sich außerdem durch einen kräftigen Duft aus.

Kleinstrauchrosen

Kleinstrauchrosen werden auch als Bodendecker-Rosen bezeichnet, da sie eine geschlossene Pflanzendecke bilden, wenn sie eng genug zusammen gepflanzt werden. Sie gehören deshalb zu den Pflanzenarten, die häufig im sogenannten Öffentlichen Grün verwendet werden. Als Bodendeckerrosen eigenen sich dabei besonders die Sorten, die mindestens 40 Zentimeter hoch wachsen. Bei Rosen dieser Höhe fällt nur noch eine so geringe Lichtmenge auf die Erde, dass das Unkrautwachstum weitgehend unterbunden wird. Zu den Kleinstrauchrosen zählen beispielsweise

  • Die dunkelrot blühende ‚Colossal Meidiland‘, die bis zu 80 cm hoch wird.
  • ‚Cubana‘ ist eine nur 50 Zentimeter hohe Kleinstrauchrose. Ungewöhnlich ist ihre Blütenfarbe in Apricot, dass nur bei wenigen Sorten dieser Rosengruppe vorkommt.
  • ‚Purple Meidiland‘ gehört zu den Rosensarten mit dem ADR-Prädikat. Sie wird 40 bis 60 Zentimeter hoch und kommt auch mit rauerem Klima zurecht.
  • Ebenfalls zu den mit dem ADR-Rosen zählt die 80 Zentimeter hohe rosafarbene Sorte ‚Windrose‘.
  • Die gelbblühende und nur gering gefüllte ‚Celina‘ kommt auch mit halbschattigen Standorten zurecht.

Wildrosen

Einige Wildrosen-Arten werden gleichfalls häufig in Gärten kultiviert. Dazu zählt beispielsweise die Apfelrose, die Hundsrose, die Essigrose und die Chinesische Goldrose, (R. hugonis).

Rosenunterlagen

Diese dienen als Wurzel für die darauf wachsende Rosensorte. Meist werden Rosen durch Okulieren in den Wurzelhals veredelt.

Rosen als Gartenpflanze

Die ADR-Prüfung

Die „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ (ADR) überprüft neugezüchtete Rosensorten in speziellen Gärten auf ihre Qualität. Bei der Bewertung werden sowohl ästhetische als auch gärtnerische Aspekte beurteilt. Rosen, die mehr als 80 Punkte erhalten, dürfen die spezielle Bezeichnung „ADR-Rose“ tragen.

Krankheiten

Rosen werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten befallen. Ihre Krankheitsanfälligkeit geht jedoch zurück, wenn sie optimale Wachstumsbedingungen haben; einen sonnigen Standort, eine den Bedürfnissen der Pflanze angepassten Düngung sowie einen der jeweiligen Sorte pflanzengerechten Schnitt. Zu den Krankheiten, die bei Rosen auftreten, zählt der Rosenrost, der Sternrußtau sowie Grauschimmelfäule, die auf den Rosenblättern braune Flecken hervorruft und Blütenknospen vertrocknen und faulen lässt. Beim Gießen sollte darum darauf geachtet werden, dass nur an der Wurzel gegossen wird, um den Pilzen kein feuchtes Klima auf den Blättern zu bieten. Der Mehltau ist die wahrscheinlich häufigste Rosenkrankheit. Die ersten Anzeichen einer Ansteckung durch Mehltau sind kleine graue, puderig aussehende Flecken an den Blättern, Blütenstängeln und Knospen. Zu den Insekten, die die Rosen befallen zählen Rosenzikaden, die Rosenblattrollwespe, Rosenblattlaus sowie Spinnmilben.

Rosendörfer

Ortschaften, die sich „Rosendorf“ nennen:

Bedeutende Rosenzüchter

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary

Wiktionary: Rose – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

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Wikiquote

Wikiquote: Rose – Zitate

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Bibliografische Angaben für „Rosen

Marzipan aus eigener Herstellung

aus dem Rezepte-Wiki (rezeptewiki.org)

Eines der feinsten Leckereien.

Zutaten

Kochgeschirr

  • 1 Topf
  • 1 Küchenmaschine mit Mixaufsatz oder 1 Mixer
  • 1 Schüssel
  • 1 Kochlöffel

Zubereitung

  • Geschälte und von der Haut befreite Mandeln (Mandeln blanchieren) mit einer Küchenmaschine feinmahlen.
  • Mandeln und Zucker vermischen, Eiweisse zugeben und mit Rosenwasser parfümieren.
  • Solange rühren bis ein glatter Teig entstanden ist.

Haltbarkeit

  • 1 Woche im Kühlschrank

Zutat zu

  • sehr vielen Kuchen, Pralinen und sonstige Naschereien.

Varianten

  • Das gleiche Rezept ohne Rosenwasser.

 

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Marzipan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Aus Marzipan geformte Früchte

 

Aus Marzipan geformte Früchte

Marzipan (von ital.: marzapane) ist eine Süßware, die traditionell in den Städten an der südlichen Ostseeküste hergestellt wurde. Weltbekannt sind das Lübecker Marzipan und das Königsberger Marzipan.

Inhaltsverzeichnis


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Etymologie

Die Herkunft des Wortes ist bis heute umstritten. Sicher ist nur, dass das Wort im 16. Jahrhundert aus dem italienischen marzapane entlehnt wurde. Zur weiteren Etymologie gab und gibt es zahlreiche Spekulationen, darunter Herleitungen aus dem lateinischen Marci panis („Gebäck zu Ehren des Heiligen Markus“), dem persischen märzäban („Markgraf“) oder dem griechischen maza oder massa („Mehlbrei“).

Einer im Jahr 1904 publizierten Theorie zufolge leitet sich marzapane aus dem Venezianischen matapan ab, einer venezianischen Münze, die erstmals 1193 geprägt wurde. Diese wiederum soll sich vom arabischen mautaban nach dem Verb wataba („stillsitzen“) ableiten, was „einer, der seinen Platz nicht verlässt“ bedeutet. Dies soll wiederum zur Zeit der Kreuzzüge zum einen der Spottname für einen König gewesen sein, der untätig auf seinem Thron saß und seine Feinde nicht bekriegte, zum anderen auch für eine byzantinische Münze, die auf einer Seite eine auf dem Thron sitzende Christusgestalt zeigte. Diese Theorie stützt sich auf das nur in einer einzigen syrischen Quelle überlieferte nachklassisch-lateinische Wort marzapanus, das dort eine Zehntsteuer bezeichnet. Auf der Insel Zypern bezeichnete es demnach ganz speziell eine Schachtel, die den zehnten Teil eines Malters (altes Kornmaß) beinhaltete. Im 14. Jahrhundert wurde schließlich der Name nicht mehr für die Schachtel, sondern für den Inhalt, Marzipan verwendet. Aus phonetischen Gründen ist diese Theorie jedoch problematisch, auch erscheint der Bedeutungswandel recht unwahrscheinlich.

Einer anderen Theorie zufolge leitet sich marzapane vielmehr letztlich von der birmanischen Stadt Martaban ab, die für dort hergestellte Keramiktöpfe bekannt war und ist, in denen verschiedene Spezereien, auch Süßigkeiten, aufbewahrt und verkauft wurden. Im Persischen, Arabischen und Urdu wurde das Toponym martaban zum Begriff für Krüge und wurde im Spätmittelalter in dieser und ähnlichen Bedeutungen auch in verschiedene romanische Sprachen entlehnt; eine Bedeutungsübertragung vom Gefäß auf den Inhalt käme so als Erklärung für den Namen der Süßigkeit in Betracht.

Historisches

 

Dänisches Marzipanschweinchen als Weihnachtsgeschenk

 

Dänisches Marzipanschweinchen als Weihnachtsgeschenk

1806 gründeten unabhängig voneinander zwei Konditoren die ersten Marzipanmanufakturen. In Reval (heute Tallinn/Estland) der Schweizer Konditor Lorenz Cawietzel und in Lübeck Johann Georg Niederegger. Heute besteht zwischen Lübeck und Tallinn Uneinigkeit darüber, auf wen genau die Erfindung des Marzipans zurückgeht. Da damals beide Städte Mitglied der Hanse waren und somit ein regelmäßiger Austausch von Handwerkern und Kaufleuten stattfand, wird sich die letztendliche Herkunft wahrscheinlich nicht mehr genau klären lassen.

In fränkischen Städten wie Nürnberg wurde Marzipan im 17. und 18. Jahrhundert zu Weihnachten in Model aus Holz, Zinn oder Ton gebacken, um so Formen und Figuren zu erhalten. Häufig waren biblische Motive, aber auch Wappen, später Bauern, Handwerker, Herzen oder Rauten. Die Nürnberger Patrizier ließen ihre Familienwappen aus Marzipan fertigen, die sie an Bekannte verschenkten.

Marzipanrohmasse

In den „Leitsätzen für Ölsamen und daraus hergestellte Massen und Süßwaren“ wird der gesetzliche Rahmen für die Herstellung von Marzipanrohmasse vorgegeben: „Marzipanrohmasse ist eine aus blanchierten, geschälten Mandeln hergestellte Masse. Sie enthält höchstens 17 % Feuchtigkeit. Der Anteil des zugesetzten Zuckers beträgt höchstens 35 % und der Mandelölgehalt mindestens 28 %, beides bezogen auf die Marzipanrohmasse mit 17 % Feuchtigkeitsgehalt. Bei der Marzipanrohmasse M I kann der Gesamtgehalt an blanchierten/geschälten gegebenenfalls bitteren Mandeln bis zu 12 % des Mandelgewichtes betragen. Eine Kenntlichmachung ist nicht erforderlich. Entbitterte bittere Mandeln sowie Bergmandeln werden zur Herstellung von Marzipanrohmassen nicht verwendet.“ [1]
Demnach besteht Marzipanrohmasse aus Zucker, gemahlenen Mandeln und eventuell Rosenwasser. Je nach Hersteller kommen noch weitere Zutaten (z. B. Invertzucker zur besseren Frischhaltung) hinzu. In der Regel besteht die Rohmasse aus zwei Drittel gemahlenen und gewalzten süßen Mandeln und einem Drittel (höchstens 35 %) Zucker. Die Mischung wird zur Pasteurisierung auf über 60 °C erhitzt.

Die Qualität der Rohmasse hängt im Wesentlichen von der Güte der verwendeten Mandeln sowie der Feinheit und Plastizität der Masse ab. Industriell werden heute zwei Methoden der Herstellung angewandt.

  1. Die konventionelle; über Granitwalzwerke und Röstung im Kupferkessel. Die einzigen Hersteller, die auf die traditionelle Weise fertigen, sind die Fa. Niederegger, Fa. von Minden & Bruhns und Johannes Heinr. Martens & Co. KG in Lübeck.
  2. Über eine Vakuumanlage, werden zunächst die Mandeln sehr fein gemahlen und dann in einem Vakuumröster erhitzt.

Ein wesentliches Merkmal ist der Anteil an den verwendeten Bittermandeln. Unbehandelt sind diese für den menschlichen Verzehr ungeeignet, da sie Blausäure (Cyanwasserstoff) enthalten. Dieses Gift ist wasserlöslich und siedet bereits bei 26 °C. Durch Wässern (30 °C 10–24 Stunden, bei dem Amygdalin zu Blausäure und Benzaldehyd gespalten wird) und Erhitzen wird den Mandeln die Blausäure entzogen – sie werden „entbittert“.

Es gibt folgende Handelssorten bzw. Qualitäten für Marzipanrohmasse:

  • MOO: Aus ausgesuchten Mandeln aus Mittelmeerländern, die einen natürlichen Bittermandelanteil enthalten.
  • MO: Bis zu 5 % Anteil an natürlichen Bittermandeln
  • MI: Bis zu 12 % bittere Mandeln sowie Bruchmandeln – bei der MI wird der Bittermandelanteil erhöht durch Zugabe
  • MF: Mit Fruchtzucker – für Diabetiker
  • MFS: Mit Sorbit – für Diabetiker

Die Herstellung von verkaufsfertigem Marzipan aus Marzipanrohmasse erfolgt durch Ankneten mit Puderzucker im Verhältnis von maximal 1:1 (Qualitätsstufe 50/50). Die Marzipanqualität ist umso höher, je niedriger der Zuckergehalt ist. Es wird hierbei auch oftmals das Enzym Invertase eingearbeitet. Dieses verbessert die Frischhaltung durch Abbau des Rübenzuckers zu Invertzucker.

Qualitäten von Marzipan

 

Marzipankartoffeln

 

Marzipankartoffeln

  • Edelmarzipan (z. B. „Lübecker Marzipan“): 70 % Marzipanrohmasse, 30 % Zucker (70/30)
  • Lübecker Edelmarzipan: 90/10-Aufteilung
  • Königsberger Marzipan: Keine Herkunfts-, sondern eine Gattungsbezeichnung. Wird meist aus Edelmarzipan hergestellt. Weist nach dem Abflämmen der Oberfläche einen charakteristischen gelblich-bräunlichen Farbton auf. Außerdem wird beim Anwirken Rosenwasser hinzugefügt.
  • In Spanien ist Marzipan aus Toledo eine geschützte Herkunftsbezeichnung, die sich auf die Provinz Toledo bezieht.
  • In Italien ist die Marzipanherstellung typisch für Apulien und Sizilien.

Varianten von Marzipan und Marzipanersatz

 

Mozartkugeln mit Füllung aus grünem Pistazienmarzipan

 

Mozartkugeln mit Füllung aus grünem Pistazienmarzipan

Aus Kostengründen wird heute in vielen Bereichen nicht mehr Marzipan, sondern Persipan verwendet. Persipan (oder auch Parzipan genannt) ist dem Marzipan recht ähnlich, wird jedoch anstelle von Mandeln aus Aprikosen- und/oder Pfirsichkernen hergestellt. Vor allem in Konditoreien, wo es in diversen Süßspeisen vorkommt, hat Persipan Marzipan häufig ersetzt. Um die Lebensmittelkontrolle zu erleichtern, werden der Persipanrohmasse 0,5 % Stärke zugesetzt, damit sie von Marzipanrohmasse unterschieden werden kann (durch die Iod-Stärke-Reaktion).

Für manche Pralinen wird nicht Marzipan nur aus Mandeln verwendet, sondern grünes Marzipan mit Pistazien. In der Regel liegt der Anteil der Pistazien bei der Pistazienmarzipanrohmasse zwischen 4 und 8 %. Dies ist z. B. bei der bekannten Mozartkugel der Fall.

Wissenswertes

Marzipan kann von Materialscannern, die beispielsweise in Flughäfen eingesetzt werden, nicht oder nur schlecht von Plastiksprengstoff unterschieden werden. Daher wird empfohlen, im Personenflugverkehr zwecks schnellerer Abwicklung am Flughafen kein Marzipan mitzuführen.

Siehe auch

  • Calisson: Konfekt aus der Provence in Form eines Weberschiffchens, mit Mandeln und kandierten Melonen und Orangen.
  • Halva (oder Helva): Aus Sesamsamen
  • Nougat: Statt Mandeln werden geröstete Nüsse, meistens Haselnüsse, verwendet.
  • Odense Marcipan: Dänischer Marzipanhersteller
  • Turrón aus Jijona: Spanische Verwandte des Marzipans und Nougats (nicht zu verwechseln mit dem Turrón aus Alicante). Sie bestehen aus Mandeln, Zucker und weiteren Zutaten, wie z. B. Honig, Eiklar oder Zitronenschalen.

Quellen

  1. Leitsätze Ölsamen

Weblinks

Commons

Commons: Marzipan – Bilder, Videos und Audiodateien

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Marzipan

 

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Bibliografische Angaben für „Marzipan