Posts Tagged ‘Gottfried Keller’

Adventskalender 19. Dezember 2007

Dezember 18, 2007

adventskalender_19.png

 

pixelio-logo.jpg

Gottfried Keller

 

Lebendig begraben

 

1.Wie poltert es! – Abscheuliches Geroll
Von Schutt und Erde, modernden Gebeinen!
Ich kann nicht lachen und kann auch nicht weinen,
Doch nimmt’s mich wunder, wie das enden soll!

 

Nun wird es still. – Sie trollen sich nach Haus
Und lassen mich hier sieben Fuss tief liegen:
Nun, Phantasie! lass deine Adler fliegen,
Hier schwingen sie wohl nimmer mich hinaus!

 

Das ist jetzt eine wunderliche Zeit!
Im dunkeln Grab kein Regen und kein Rühren,
Indes der Geist als Holzwurm mag spazieren
Im Tannenholz – ist das die Ewigkeit?

 

Die Menschen sind ein lügnerisch Geschlecht
Und haben in das Grab hineingelogen,
Den ernsten Moder schnöd mit mir betrogen –
Weh, dass die Lüge an sich selbst sich rächt!

 

Die Lügner gehn von hinnen ungestraft,
Ach, aber ich, die Lüge, muss bekleiben,
Dass sich der Tod ergrimmt an mir kann reiben,
In Tropfen trinkend meines Lebens Kraft!

 

2.

 

Da lieg‘ ich denn, ohnmächtiger Geselle,
Ins Loch geworfen, wie ein Strassenheld,
Ein lärmender, von der Empörung Welle;
Ein blinder Maulwurf im zerwühlten Feld!!

 

Wohlan, ich will, was kommen soll, erwarten,
Es ist am End‘ ein friedlich Wohnen hier;
Ich fühle nicht die Glieder, die erstarrten,
Doch heiter glimmt die stille Seele mir!

 

Hätt‘ ich nun einen ewigen Gedanken,
An dem man endlos sich erproben mag,
So möcht‘ ich liegen in den engen Schranken,
Behaglich sinnend bis zum jüngsten Tag.

 

Vielleicht, wer weiss, wüchs‘ er zu solcher Grösse,
Dass er, in Kraft sich wandelnd, ein Vulkan,
Im Flammenausbruch dieses Grab erschlösse,
Vorleuchtend mir auf neuer Lebensbahn!

 

Wie wundersam, wenn über meinem Haupte
Der Abendtau die matten Blumen kühlt,
Ob wohl lustwandelnd dann der Pfarrherr glaubte,
Dass unter ihm ein Wetterleuchten spielt?

 

Dass glänzend in des eignen Lichtes Strahlen
Hier unten eine Menschenseele denkt?
Vielleicht sind dieses der Verdammung Qualen:
Geheim zu leuchten, ewiglich versenkt!

 

3.

 

Ha! was ist das? Die Sehnen zucken wieder,
Wie Frühlingsbronn quillt neu erweckt das Blut!
Es dehnen sich die aufgetauten Glieder,
Und in der Brust schwillt junger Lebensmut!

 

Nun ist’s geschehn, nun bricht herein der Jammer
Die Späne knirschen unter dem Genick,
Ich messe tastend meine Totenkammer
Und messe aus mein grausiges Geschick!

 

Halt ein, o Wahnsinn! denn noch bin ich Meister
Und bleib‘ es bis zum letzten Odemzug!
So scharet euch, ihr armen Lebensgeister,
Treu um das Banner, das ich ehrlich trug!

 

So öffnet euch, krampfhaft geballte Fäuste,
Und faltet euch ergeben auf der Brust!
Wenn zehnfach mir die Qual das Herz umkreiste,
Fest will ich bleiben, meiner selbst bewusst!

 

Von Erdenduldern ein verlorner Posten,
Will ich hier streiten an der Hölle Tor;
Den herbsten Kelch des Leidens will ich kosten,
Halt mir das Glas, o Seelentrost Humor!

 

4.

 

Läg‘ ich, wo es Hyänen gibt, im Sand,
Wie wollt‘ ich hoffnungsvoll die Nacht erharren
Bis hungrig eine käme hergerannt,
Mich heulend aus der lockern Gruft zu scharren!

 

Wie wollt‘ ich freudig mit dem gier’gen Tier
Dann um mein Leben, unermüdlich, ringen!
Im Sande balgt‘ ich mich herum mit ihr,
Und weiss gewiss, ich würde sie bezwingen.

 

Und auf den Rücken schwäng‘ die Bestie ich
Und spräng‘ im Leichentuch, wie neugeboren,
Und singend heimwärts und schlüg‘ wonniglich
Dem Arzt den Leichengräber um die Ohren!

 

5.

 

Horch! Stimmen und Geschrei, doch kaum zu hören;
Dumpf und verworren tönt es, wie von ferne,
Und ich erkenne, die allnächtlich stören
Der Toten Schlaf, den stillen Gang der Sterne:

 

Der trunkne Küster, aus der Schenke ‚kommen
Setzt sich noch in den Mondschein vor dem Hause,
Kräht einen Psalm; doch kaum hat sie’s vernommen,
So stürzt sein Weib hervor, dass sie ihn zause,

 

Heisst ihn hineingehn und beschilt ihn grimmig,
Hell kräht und unverdrossen der Geselle;
So mischen sich geübt und doppelstimmig
Ihr Katzmiaulen und sein Mondsgebelle.

 

Sie muss ganz nah sein, da ich es kann hören,
Die überkommne alte Pfründerhöhle;
Lass sehn, ob das Gesindel ist zu stören:
Schrei, was du kannst, o du vergrabne Seele!

 

Die Tür schlägt zu – der Lärm hat sich verloren,
Es hülfe nichts, wenn ich zu Tod mich riefe!
Sie stopfen furchtsam ihre breiten Ohren
Vor jedem Ruf des Lebens aus der Tiefe.

 

6.

 

Als endlich sie den Sarg hier abgesetzt,
Den Deckel hoben noch zu guter letzt,
In jenem Augenblick hab‘ ich gesehn,
Wie just die Sonne schied im Untergehn.

 

Beleuchtet von dem abendroten Strahl
Sah ich all die Gesichter noch einmal,
Den Turmknopf oben in der goldnen Ruh –
Es war ein Blitz, sie schlossen wieder zu.

 

Ich sah auch zwischen Auf und Niederschlag,
Wie Märzenschnee rings auf den Gräbern lag;
Das Wetter muss seither gebrochen sein,
Denn feucht dringt es in diesen leichten Schrein.

 

Ich hör‘ ein Knistern, wie wenn sacht und leis
Sich Schollen lösen von des Winters Eis;
Ich ärmster Lenzfreund bin ja auch erwacht
Und kann nicht regen mich in dunkler Nacht!

 

Wie jeglich Samenkorn sich mächtig dehnt,
Der junge Halm ans warme Licht sich sehnt,
So reck‘ ich den gefangnen, meinen Leib,
Doch ist’s ein fruchtlos grimmer Zeitvertreib!

 

Hört man nicht klopfen laut da obenwärts
Hier mein zum Blühen so bereites Herz?
Sie wissen nicht, wie es da unten tut,
Und keine Wünschelrute zeigt dies Blut!

 

Käm‘ auch geschlichen so von ungefähr
Ein alter Schatz und Quellengräber her,
Sein Stäblein, nur auf Geld und Gut gericht‘,
Es spürt‘ das warme rote Brünnlein nicht.

 

7.

 

Horch – endlich zittert es durch meine Bretter!
Was für ein zauberhaft metallner Klang,
Was ist das für ein unterirdisch Wetter,
Das mir erschütternd in die Ohren drang?

 

Jach unterbrach es meine bangen Klagen,
Ich lauschte zählend, still, fast hoffnungsvoll:
Elf – zwölf – wahrhaftig, es hat zwölf geschlagen,
Das war die Turmuhr, die so dröhnend scholl!

 

Es ist die grosse Glock‘, das Kind der Lüfte,
Das klingt ins tiefste Fundament herab,
Bahnt sich den Weg durch Mauern und durch Grüfte
Und singt sein Lied in mein verlassnes Grab.

 

Gewiss sind jetzt die Dächer warm beschienen
Vom sonnigen Lenz, vom lichten Ätherblau!
Nun kräuselt sich der Rauch aus den Kaminen,
Die Leute lockend von der grünen Au.

 

Was höhnst du mich, du Glockenlied, im Grabe,
Du Rufer in des Herrgotts Speisesaal!
Mahnst ungebeten, dass ich Hunger habe
Und nicht kann hin zum ärmlich stillen Mahl?

 

8.

 

Da hab‘ ich gar die Rose aufgegessen,
Die sie mir in die starre Hand gegeben!
Dass ich noch einmal würde Rosen essen,
Hätt‘ nimmer ich geglaubt in meinem Leben!

 

Ich möcht‘ nur wissen, ob es eine rote,
Ob eine weisse Rose das gewesen?
Gib täglich uns, o Herr! von deinem Brote,
Und wenn du willst, erlös‘ uns von dem Bösen!

 

9.

 

Zwölf hat’s geschlagen – warum denn Mittag?
Vielleicht der Mitternacht ja galt der Schlag,
Dass oben nun des Himmels Sterne gehn,
Ich weiss es nicht und kann es ja nicht sehn!

 

Ha, Mitternacht! Ein heller Hoffnungsstrahl!
Der nächtlich wohl schon manches Grab bestahl,
Der Totengräber schleicht vielleicht herbei
Und macht erschrocken mich Lebend’gen frei!

 

Doch was für Kleinod sollt‘ er suchen hier?
Er weiss zu gut, er findet nichts bei mir!
Ein golden Ringlein nun erlöste mich,
Jedoch umsonst ist nur der Tod für dich.

 

10.

 

Ja, hätt‘ ich ein verlassnes Liebchen nun,
Das vor dem Morgenrot zu klagen käme,
Auf meinem frischen Pfühle auszuruhn
Und meinen Ruf mit süssem Graun vernähme!

 

Warum hab‘ ich der Einen nicht gesagt,
Dass junge Liebe mir im Herzen sprosse?
Ich zauderte und hab‘ es nicht gewagt –
Die Krankheit kam und diese tolle Posse!

 

Wenn einsam sie vielleicht und ungeliebt,
Nachdenklich manchmal ihre Augen senkt,
O wüsste sie dann, dass ein Herz es gibt,
Das, unterm Rasen schlagend, an sie denkt!

 

11.

 

Wie herrlich wär’s, zerschnittner Tannenbaum,
Du ragtest als ein schlanker Mast empor,
Bewimpelt, in den blauen Himmelsraum,
Vor einem sonnig heitern Hafentor!

 

Da, müssen wir einmal beisammen sein,
Lehnt‘ ich an dir im schwanken Segelhaus;
Du aus dem Schwarzwald, drüben ich vom Rhein,
Kamraden, reisten wir aufs Meer hinaus.

 

Und bräch‘ das Schiff zu Splittern auseinand‘,
Geborsten du und über Bord gefällt,
Umfasst‘ ich dich mit eisenfester Hand,
So schwämmen beide wir ans End‘ der Welt.

 

Am besten wär’s, du ständest hoch und frei
Im Tannenwald, das Haupt voll Vogelsang,
Ich aber schlenderte an dir vorbei,
Wohin ich wollt‘, den grünen Berg entlang!

 

12.

 

Der erste Tannenbaum, den ich gesehn,
Das war ein Weihnachtsbaum im Kerzenschimmer;
Noch seh‘ ich lieblich glimmend vor mir stehn
Das grüne Wunder im erhellten Zimmer.

 

Da war ich täglich mit dem frühsten wach,
Den Zweigen gläubig ihren Schmuck zu rauben;
Doch als die letzte süsse Frucht ich brach,
Ging es zugleich an meinen Wunderglauben.

 

Dann aber, als im Lenz zum erstenmal
In einen Nadelwald ich mich verirrte,
Mich durch die hohen stillen Säulen stahl,
Bis sich der Hain zu jungem Schlag entwirrte:

 

O Freudigkeit! wie ich da ungesehn
In einem Forst von Weihnachtsbäumchen spielte,
Dicht um mein Haar ihr zartes Wipfelwehn,
Das überragend mir den Scheitel kühlte.

 

Ein kleiner Riese in dem kleinen Tann,
Sah ich vergnügt, wo Weihnachtsbäume spriessen.
Ich packte keck ein winzig Tännlein an
Und bog es mächtig ringend mir zu Füssen.

 

Und über mir war nichts als blauer Raum;
Doch als ich mich dicht an die Erde schmiegte,
Sah unten ich durch dünner Stämmchen Saum,
Wie Land und See im Silberduft sich wiegte.

 

Wie ich so lag, da rauscht‘ und stob’s herbei,
Dass mir der Lufthauch durch die Locken sauste,
Und aus der Höh‘ schoss senkrecht her der Weih,
Dass seiner Schwingen Schlag im Ohr mir brauste.

 

Als schwebend er nah ob dem Haupt mir stand,
Funkelt‘ sein Aug‘ gleich dunkeln Edelsteinen;
Zu äusserst an der Flügel dünnem Rand
Sah ich die Sonne durch die Kiele scheinen.

 

Auf meinem Angesicht sein Schatten ruht‘
Und liess die glühen Wangen mir erkalten –
Ob welchem Inderfürst von heissem Blut
Ward solch ein Sonnenschirm emporgehalten?

 

Wie ich so lag, erschaut‘ ich plötzlich nah,
Wie eine Eidechs mit neugier’gem Blicke
Vom nächsten Zweig ins Aug‘ mir niedersah,
Wie in die Flut ein Kind auf schwanker Brücke.

 

Nie hab‘ ich mehr solch guten Blick gesehn
Und so lebendig ruhig, fein und glühend;
Hellgrün war sie, ich sah den Odem gehn
In zarter Brust, blass wie ein Röschen blühend.

 

Ob sie mein blaues Auge niederzog?
Sie liess vom Zweig sich auf die Stirn mir nieder,
Schritt abwärts, bis sie um den Hals mir bog,
Ein fein Geschmeide, ruhend ihre Glieder.

 

Ich hielt mich reglos und mit lindem Druck
Fühlt‘ ich den leisen Puls am Halse schlagen;
Das war der einzige und schönste Schmuck,
Den ich in meinem Leben je getragen!

 

Damals war ich ein kleiner Pantheist
Und ruhte selig in den jungen Bäumen;
Doch nimmer ahnte mir zu jener Frist,
Dass in den Stämmchen solche Bretter keimen!

 

13.

 

Der schönste Tannenbaum, den ich gesehn,
Das war ein Freiheitsbaum von sechzig Ellen,
Am Schützenfest, im Wipfel Purpurwehn,
Aus seinem Stamme flossen klare Wellen.

 

Vier Röhren gossen den lebend’gen Quell
In die granitgehaune runde Schale;
Die braunen Schützen drängten sich zur Stell‘
Und schwenkten ihre silbernen Pokale.

 

Unübersehbar schwoll die Menschenflut,
Von allen Enden schallten Männerchöre;
Vom Himmelszelt floss Julisonnenglut,
Erglühnd ob meines Vaterlandes Ehre.

 

Dicht im Gedräng, dort an des Beckens Rand
Sang laut ich mit, ein fünfzehnjähr’ger Junge;
Mir gegenüber an dem Brunnen stand
Ein zierlich Mädchen von roman’scher Zunge.

 

Sie kam aus der Grisonen letztem Tal,
Trug Alpenrosen in den schwarzen Flechten
Und füllte ihres Vaters Siegpokal,
Drin schien ihr Aug‘ gleich Sommersternennächten.

 

Sie liess in kindlich unbefangner Ruh
Vom hellen Quell den Becher überfliessen,
Sah drin dem Widerspiel der Sonne zu,
Bis ihr gefiel, den vollen auszugiessen.

 

Dann mich gewahrend, warf sie wohlgemut
Aus ihrem Haar ein Röslein in den Bronnen,
Erregt‘ im Wasser eine Wellenflut,
Bis ich erfreut den Blumengruss gewonnen.

 

Ich fühlte da die junge Freiheitslust,
Des Vaterlandes Lieb‘ im Herzen keimen;
Es wogt‘ und rauscht‘ in meiner Knabenbrust
Wie Frühlingssturm in hohen Tannenbäumen.

 

14.

 

Und wieder schlägt’s – ein Viertel erst und Zwölfe!
Ein Viertelstündchen erst, dass Gott mir helfe,
Verging, seit ich mich wieder regen kann!
Ich träumte, dass schon mancher Tag verrann!

 

Doch bin ich frei, das Weh hat sich gewendet,
Der seine Strahlen durch das Weltall sendet,
Er löst auch Zeit und Raum in diesem Schrein –
Ich bin allein und dennoch nicht allein!

 

Getrennt bin ich von meinem herben Leiden,
Und wie ein Meer, von dem ich mich will scheiden,
Lass‘ brausen ich mein siedend heisses Blut
Und steh‘ am Ufer als ein Mann von Mut.

 

So toset nur, ihr ungetreuen Wogen,
Lange genug bin ich mit euch gezogen!
Ich übersing‘ euch, wie ein Ferg‘ am Strand,
Und tausch‘ euch an ein gutes Heimatland!

 

Schon seh‘ ich schimmernd fliessen Zeit in Zeiten,
Verlieren sich in unbegrenzte Weiten
Gefilde, Bergeshöhen, Wolkenflug:
Die Ewigkeit in einem Atemzug!

 

Der letzte Hauch ein wallend Meer von Leben,
Wo fliehend die Gedanken mir entschweben!
Fahr hin, o Selbst! vergängliches Idol,
Wer du auch bist, leb‘ wohl du, fahre wohl!

 

tannenwald.png

pixelio-logo.jpg

 

Trudi Gerster

Der krumme Tannenbaum

Tief im Wald stand ein kleiner krummer Tannenbaum. Eines schönen Tages neigte sich eine Eiche zu ihm hinunter und raunte ihm zu: «He, Kleiner, du bist ja ganz krumm.» Da betrachtete sich der Tannenbaum zum ersten Mal von oben bis unten und merkte, dass er anders war als alle anderen Tannen. Er war ganz schief und zu allem Unglück hatte er auf einer Seite fast keine Äste.

Da wurde er ganz traurig. Dicke harzige Tränen flossen an seinem Stamm hinunter, und als das Eichhörnchen kam, um ein wenig auf ihm herumzuklettern, blieb es überall kleben. «Warum weinst du?», fragte das Eichhörnchen. «Du bist ja ganz klebrig!» «Ich schäme mich so, weil ich schief bin und fast keine Äste habe!» Das Eichhörnchen dachte nach. Auf einmal fiel ihm etwas ein: «Birkenwasser!» Es hopste davon und als es bald darauf zurückkam, Maul und Pfötchen voller Birkenblätter, fing es an, die nackten Stellen des Tannenbaums einzureiben. «Was machst du da?» fragte dieser ganz erstaunt. «Ach weisst du, mir ist etwas über die Menschen eingefallen. Das sind die, die immer so steif auf den Hinterbeinen herumstolzieren. Diesen armen Tieren ist fast das ganze Fell ausgefallen. Damit sie den Rest nun nicht auch noch verlieren, reiben sie den Kopf mit Birkensaft ein. Wenn es keine Birken gäbe, hätten die Zweibeiner überhaupt keine Haare mehr. Und was für Haare gut ist, könnte auch für die Äste gut sein. Doch das Einreiben brachte keinen Erfolg, es wollten einfach keine neuen Äste wachsen. Der Tannenbaum wurde noch unglücklicher. Er liess seine Äste hängen und hatte an nichts mehr Freude.

Eines schönen Tages, es war kurz vor Weihnachten, kam ein Spatz aufgeregt angezwitschert: «Tschiep, tschiep, ich weiss etwas. Sie haben dieses Jahr zu wenig Weihnachtsbäume. Morgen kommen die Holzhacker. Vielleicht nehmen sie dich mit und du wirst ein prächtiger Weihnachtsbaum!» «Kann man auch Weihnachtsbaum werden, wenn man so krumm ist wie ich?», fragte der Tannenbaum. «Natürlich! Schiefe Bäume sind sogar sehr beliebt, weil sie etwas Besonderes sind.» Da freute sich der Tannenbaum und als die Holzfäller in den Wald kamen hätte er am liebsten gerufen:«Nehmt mich, nehmt mich!». Aber leider verstehen ja die wenigsten Menschen die Sprache der Pflanzen und Tiere. Da die Männer aber zu wenig schöne Tannenbäume fanden, nahmen sie alle Bäume mit, auch den krummen Tannenbaum.

Doch niemand wollte den krummen Tannenbaum kaufen. Jeder, der ihn anschaute, schüttelte den Kopf und stellte ihn wieder an seinen Platz. Verlassen und todtraurig stand er da. Plötzlich stand ein kleiner Junge vor dem Weihnachtsbaumverkäufer. «Hätten Sie vielleicht noch ein paar Äste übrig?», fragte er schüchtern. «Nein, Äste nicht, aber ein Weihnachtsbäumchen. Möchtest du es nehmen?» «Ja, ich möchte schon, aber ich habe kein Geld. Mein Vater hat keine Arbeitund meine Mutter hat gesagt, für uns sei ein Weihnachtsbaum zu teuer!» Der Christbaumverkäufer schaute den Buben an. «Nimm es mit, ich schenke es dir! Und hier hast du noch zwei Franken, um Weihnachtskerzen zu kaufen. Fröhliche Weihnachten!» «Danke, danke!» stotterte der Bub. Er trug das Bäumchen auf dem Arm wie ein kleines Mädchen seine liebste Puppe. Hanspeter – so hiess der Bub – kaufte farbige Kerzen, schlich verstohlen in den Keller und sägte so lange am Bäumchen herum, bis es beinahe aufrecht stand. Dann setzte er es in einen Blumentopf, ging heimlich in die Wohnstube und stellte es so in eine Ecke, dass man nur die schöne Seite sah. Hanspeters Mutter sass in der Küche. Das Herz war ihr schwer. Auch seine kleine Schwester Katrin hatte ganz traurige Augen und fragte immer wieder: «Mutter, warum bekommen wir keinen Weihnachtsbaum? Wir sind doch brav gewesen, der Hanspeter und ich.» In diesem Augenblick hörte man einen feinen Ton, wie von einem Weihnachtsglöckchen. Die Stubentüre ging auf – und da stand er, ein strahlender, herrlicher Weihnachtsbaum!

Die armen Leute pflegten ihr Bäumchen noch wochenlang. Als es schon fast keine Nadeln mehr hatte, schnitzte Hanspeter sich aus dem Stamm ein kleines Schiff und eine lustige Puppe für seine Schwester. So hatte der kleine, krumme Tannenbaum ein längeres und schöneres Leben als seine prächtigen Kumpanen.

Ganzer Text als PDF, 428 KB

 

Tannen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Tannen (Begriffsklärung) aufgeführt.
Tannen

 

 

Weißtanne (Abies alba), Illustration aus Koehler 1887.

 

Weißtanne (Abies alba), Illustration aus Koehler 1887.

Systematik
Abteilung: Nadelholzgewächse (Pinophyta)
Klasse: Pinopsida
Ordnung: Kiefernartige (Pinales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Abietoideae
Gattung: Tannen
Wissenschaftlicher Name
Abies
Mill.

Die Tannen (Abies) bilden eine Gattung von Nadelbäumen in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Es gibt etwa 51 Arten von Tannen, die alle in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel der Erde vorkommen. Nach den Kiefern (Pinus) sind sie die am weitesten verbreitete und artenreichste Gattung in der Familie der Kieferngewächse. In Mitteleuropa ist die Weißtanne (Abies alba) heimisch.

Inhaltsverzeichnis


//

Beschreibung

 

Tannenzapfen, abgefallene Schuppen und geflügelte Samen.

 

Tannenzapfen, abgefallene Schuppen und geflügelte Samen.

Alle Tannen-Arten sind immergrüne tiefwurzelnde Bäume. Die nadelförmigen Blätter sind flach und leicht biegsam und tragen auf der Unterseite oft zwei helle Streifen. Die Nadeln werden 8 bis 11 Jahre alt. Mit ihrem verbreiterten Fuß sitzen sie unmittelbar auf den Ästen (siehe Bild). Sie unterscheiden sich dadurch z. B. von Fichten. Tannen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), es gibt weibliche und männliche Zapfen an einer Pflanze. Die Zapfen stehen immer aufrecht am Zweig (im Gegensatz zu den hängenden und als Ganzes herabfallenden Fichten-Zapfen). Die Achse (Spindel) des Zapfens verbleibt am Baum, während die Schuppen einzeln abfallen. Folglich können auch keine herabgefallenen Tannenzapfen gesammelt werden. Die geflügelten Samen reifen im Zapfen. Keimpflanzen haben vier bis zehn Keimblätter (Kotyledonen).

Manche Arten bleiben mit einer Wuchshöhe von 20 Metern relativ klein, andere erreichen fast 100 Meter Höhe.

 

Tannennadeln wachsen unmittelbar auf dem Ast.

 

Tannennadeln wachsen unmittelbar auf dem Ast.

 

Abies fraseri, geflügelte Samen.

 

Abies fraseri, geflügelte Samen.

Verbreitung der Gattung Abies

 

Verbreitung von Abies in Eurasien

 

Verbreitung von Abies in Eurasien

 

Verbreitung von Abies in Amerika

 

Verbreitung von Abies in Amerika

Tannen gehören zusammen mit den Zedern (Cedrus) zur Unterfamilie Abietoideae und bilden mit fünf Teilarealen eine holarktisch zirkumpolare Sippe (west-euroasiatisch, sibirisch-ostasiatisch, himalayisch-südost-asiatisch, boreo-kanadisch, westpazifisch). Geschlossen (temperat)-boreal/kontinental bilden Balsam-Tanne (A. balsamea) und Sibirische Tanne (A. sibirica) einen wesentlichen Teil der borealen Nadelwälder Sibiriens und Kanadas, ohne hochkontinentale Bereiche in Nähe der Wald- und Baumgrenze zu besiedeln. Östliche Vorposten dieses Arealtyps finden sich disjunkt im pazifischen Ostsibirien, dem Gebirge Sichote-Alin, der Mandschurei und Hokkaidō. Neben temperat-borealen sind kontinentale Arten in meridional-submeridionalen Florenzonen anzufinden (mexikanische und südwestchinesische Arten, A. lasiocarpa in den Rocky Mountains).

Formenreich sind die Tannen in montanen, subalpinen und oromediterranen Stufen temperater, submeridionaler und meridionaler Zonen, (sub)ozeanischer Gebirge (A. spectabilis und A. densa im „cloud belt“ des perhumiden Ost-Himalayas, A. squamata in China noch in 4000 bis 4.500 m ü. NN). Altweltlich sind die Tannen gewöhnlich mit Zedern und Kiefern vergesellschaftet; in den Subtropen kommen auch Reinbestände vor. In baumartenarmen gemäßigten Breiten Europas kommen unter den Nadelholzgewächsen nur Kiefern- und Fichten-Arten zusammen mit Tannen vor. Die temperat-submeridional, (sub)ozeanisch bis subkontinental verbreitete Weißtanne fällt in Nordeuropa aus. In den Pazifischen Gebirgen Nordamerikas sowie Hindukush-Himalaja, Huangshan, den japanischen Inseln und Taiwan kommen Douglasien (Pseudotsuga), Schierlingstannen (Tsuga) und Fichten (Picea) mit Tannen vor.

Gebiete mit vielen Tannen-Arten sind der Südwesten der Volksrepublik Chinas bis zum Himalaya sowie Bergregionen im westlichen Mexiko und Mittelamerika. Tannen dieser Regionen befinden sich oft in isolierten Rückzugsgebieten in Gebirgen, wo ausreichend Feuchtigkeit und moderate Temperaturen vorherrschen. Absolutes Entwicklungszentrum ist hier die sino-himalyische Region mit siebzehn Arten, herausragend der Huang Shan in Südwestchina. Weitere Diversitätszentren der Gattung liegen in den pazifischen Kordilleren und dem Mediterrangebiet.

Im temperat-(sub)meridional mediterranen Verbreitungsschwerpunkt besiedeln Tannen (sub)ozeanische Gebirge. Mediterrane Tannen sind typisch pleistozäne Reliktendemiten und bilden eine taxonomische Einheit, die sich von amerikanischen und asiatischen unterscheidet. Sie sind intergenetisch den Reihen Septentionales und Meridionales (Sektion Abies und Piceaster) beizuordnen. Erstere enthält Abies alba, A. nebrodensis, A. cephalonica, A. nordmanniana und A. cilicica, letztere A. pinsapo und A. numidica. Die Fragmentierung der mediterranen Populationen ist ursächlich auf die Klimageschichte rückzuführen. Standortökologisch differenzieren sich mediterrane Tannen über den Zedern- und Buchenkomplex. In Gesellschaft der Buchen (Fagus) treten A. alba, A. nebrodensis und A. nordmanniana s.l. auf. Mit Zedern (Cedrus) sind A. pinsapo s.l., A. numidica und A. cilicica vergesellschaftet. A. cephalonica tritt nur rein auf. Eine Reihe von Tannenarten wie die Nebrodi-Tanne (A. nebrodensis) oder die Numidische Tanne (A. numidica) sind in ihrem natürlichen Lebensraum akut vom Aussterben bedroht.

Europäische Tannen-Arten

 

Verbreitung europäischer Tannen

 

Verbreitung europäischer Tannen

Sieben Tannen-Arten sind auf den mediterranen Raum beschränkt. Durch das Fehlen gemeinsamer waldprägender Baum-Arten ist die ausgeprägte Isolation mediterraner Bergwälder hinreichend belegt. Darauf weisen insbesondere auch die Tannen und deren Gesellschaften, die sich in südwest-, zentral- und südostmediterrane differenzieren.
Eng verwandt sind A. pinsapo und A. marocana sowie Abies alba und A. nebrodensis. Hybride sind A. borisii-regis (A. alba × cephalonica) und A. equi-trojani (A. bornmuelleriana × borisii-regis). Vegetationskundlich differenzieren sich Tannen in Kleinasien und Südosteuropa stärker. In balkanischen Tannenwäldern geht die verwandtschaftliche Linie von Abies alba über A. borisii-regis zu A. cephalonica. Überwiegend in mittleren Lagen, den montanen und oromediterranen Stufen verbreitet meidet A. alba schneereiche Lagen der Kampfzone des Waldes. Schädigung durch Schneelast sowie Konkurrenz dürfte hier Hindernis der Etablierung sein. Mediterrane Tannen sind nach Schädigung besser ausschlagfähig, an die Waldgrenze reichen A. cilicica wie A. cephalonica. Tieflagenvorkommen sind in nördlichsten Lagen von A. alba und A. nordmanniana anzutreffen. Buchen und Zedern grenzen mitteleuropäisch montane und oromediterrane Waldtypen ein und sind mit klimatischen Kennwerten korrelierbar. Sporadisch finden sich Buchenwaldarten auch im Areal von Abies pinsapo, A. marocana, reliktisch selbst bei A. numidica. A. cephalonica– und A. cilicica-Wälder haben mit Fagion-Gesellschaften keine Verwandtschaft mehr. Die einzelnen Arten zeichnen den Übergang zwischen subkontinentalen-(sub)ozeanischen, zu mediterranen semiariden Klima nach. Die klimaökologische Zwischenstellung von A. cephalonica und A. pinsapo s.s., ist durch das Fehlen von Buchen und Zedern in beiden Arealteilen unterstrichen. Sie bauen auch weitgehend geschlossene, nahezu reine Bestände, meist plenterartiger Struktur auf. Die Tannen-Areale lassen sich weniger nach dem Jahresniederschlag als vielmehr nach mäßig trockener, frischer und feuchterer Vegetationszeit gliedern. Dabei erhöht sich von Norden nach Süden mit Abnahme des Niederschlages die Vegetationszeitwärme. A. pinsapo, A. numidica sowie A. nebrodensis sind in ihrem natürlichen Habitat gefährdet. Größere Flächen werden von A. cilicica, A. cephalonica, A. alba und A. nordmanniana eingenommen.

 

Ökologische Einnischung europäischer und mediterraner Tannen

 

Ökologische Einnischung europäischer und mediterraner Tannen

A. cilicica ist im zentralen und östlichen Taurus ohne Westtaurus beheimatet und reicht in relativ geschlossener Verbreitung nach Nordsyrien und Libanon. Hier wie auch bei A. cephalonica werden überwiegend gebankte Kalke mit spaltengründigen entwickelten Kalkstein-(Rotlehmböden) bestockt. Am meernäherem Abfall der Gebirge ist die mediterrane Stufenfolge ausgebildet. Durch Besiedlung initialer Kalkrohböden hat sie den Charakter einer gewissen Pionierart mit der, für ausgeprägte Trockentannen, bescheidenen Wuchsleistung (5-10m(12m). Die in der südwestlichen Mediterraneis vorkommenden Igeltanne (A. pinsapo s.l.) ist auf kleinflächige Restvorkommen der feuchtesten Gebirgsgebiete begrenzt (Sierra Nevada 50 Hektar, Babor-Massiv- Algerien 1000 Hektar, Rif Atlas-Marokko 15.000 Hektar). Ausgezeichnet sind die Wuchsleistungen im größten Teilareal mit bemerkenswerten 50 Meter hohen Einzelbäumen . Die mesophile A. pinsapo erreicht bei gleichem geologischen Substrat (Kalkstein) viel bessere Wuchsleistungen als A. cilicica. Voraussetzung für das physiologische Optimum mediterraner Tannen sind reichliche Niederschläge, tiefgründige, spalten-gängige, feinerdereiche, vorratsfrische Böden und schattseitige Lagen. Die nordanatolisch-kaukasischen Komplex der Abies nordmanniana-Gruppe wird zweckmäßiger Weise in Standortsökotypen unterschieden. Taxonomisch wird je nach Autor stärker differenziert. Als typisch kolchische Waldbäume sind sie am kühl-humiden Süd- und Westsaum vom Schwarzen Meer verbreitet, die Standorten der Weißtanne schon stark ähneln.

Giganten unter den Tannen

Die größten bekannten Tannen finden sich im pazifischen Nordamerika. Insbesondere Abies procera, Abies grandis und Abies amabilis erreichen in den gemäßigten Regenwäldern der pazifischen Gebirge erstaunliche Dimensionen. Als größte unter den Tannen gilt dabei die Amerikanische Edeltanne. Auch die Eurasischen Tannen erreichen beachtliche Dimensionen; Abies alba, Abies nordmanniana, Abies fargesii, Abies forrestii und Abies pindrow können eine Höhe von über 60 Metern erreichen.

  • Abies procera
    • Tanne am Yellowjacket Creek im Gifford Pinchot National Forest, WA.: Höhe 72,6 Meter, Stammdurchmesser 275 Zentimeter, Kronendurchmesser 12,5 Meter, Stammvolumen 174,3 m³ (1988)
    • Tanne in der Goat Marsh Research Natural Area, Mt. St. Helens National Monument, WA.: Höhe 89,9 Meter, Stammdurchmesser 192 Zentimeter, Kronendurchmesser 13 m, Stammvolumen 87,7 m³ (1989)
  • Abies amabilis
    • Cabin Lake Tree, Nordseite des Black Mountain im Cypress Provincial Park, BC.: Höhe 46,9 Meter, Stammdurchmesser 233 Zentimeter, Stammvolumen 63 m³
    • Hades Creek Fir im Olympic National Park, WA.: Höhe 66,4 Meter, Stammdurchmesser 210 Zentimeter, Stammvolumen 62 m³
    • Tanne am Humptulips River, Olympic National Forest, WA.: Höhe 71,9 Meter, Stammdurchmesser 140 Zentimeter
  • Abies grandis
    • Riesen-Tanne am Duckabush River Trail, Olympic National Park, WA.: Höhe 77 Meter, Stammdurchmesser 185 Zentimeter, Stammvolumen 68,3 m³ 1(1988)
    • Tanne am Chilliwack River, BC.: Höhe 75 Meter, Stammdurchmesser 220 Zentimeter
    • Riesen-Tanne in der Glacier Peak Wilderness, WA.: Höhe 81,4 Meter, Stammdurchmesser 158 Zentimeter, Stammvolumen 53,0 m³ (1993)
  • Abies nordmanniana
    • Nordmann-Tanne am Mzymta-Fluss, Kaukasus Nationalpark, Russland: Höhe 78 Meter, Stammdurchmesser 360 Zentimeter

 

Baumstämme von Weißtannen aus Gersbach (Südschwarzwald) stützen das größte freitragende Holzdach der Welt auf der Expo 2000

 

Baumstämme von Weißtannen aus Gersbach (Südschwarzwald) stützen das größte freitragende Holzdach der Welt auf der Expo 2000

 

Furnier aus Tannenholz

 

Furnier aus Tannenholz

Nutzung

Tannen sind Reifholzbäume. Es gibt keinen farblichen Unterschied zwischen Kernholz und Splintholz. Das Holz ist gelblich-weiß gefärbt. Es besitzt keine Harzkanäle und die Markstrahlen sind kaum sichtbar. Es wird ähnlich wie Fichtenholz eingesetzt: als Bauholz, zum Möbelbau und zur Papierherstellung. Frisch geschlagen riecht es manchmal nach Katzenurin, die Trocknung ist schwieriger als bei der Fichte. Sonderanwendungen liegen im Wasserbau, wo Tannenholz eine hohe Dauerhaftigkeit besitzt und als Obst- und Gemüsekisten, aufgrund seiner Geruchsfreiheit.

Tannen sind die klassischen Christbäume. Vor allem die Nordmann-Tanne wird dafür in Plantagen angebaut. Außerdem wird von Tannen Schmuckreisig gewonnen.

Tannenholz kann man auch zum Heizen verwenden.

Beachte

Die Gemeine Fichte wird zwar auch Rot-Tanne genannt, gehört aber nicht zu den Tannen. Die Zimmertanne (Araucaria heterophylla) ist trotz des Namens nicht mit den Tannen verwandt.

Systematik

Die Gattung der Tannen wird in zehn Sektionen und weiter in Untersektionen unterteilt. Ihre Systematik beruht schwerpunktmäßig auf der Morphologie der weiblichen Zapfen. Bislang existiert keine systematische genetische Untersuchung, welche bestätigen könnte, dass die morphologische Anordnung, die auch die geographische Verteilung widerspiegelt, mit der Verwandtschaft der Arten übereinstimmt.

 

Aufrechter junger Tannenzapfen von Abies koreana.

 

Aufrechter junger Tannenzapfen von Abies koreana.

 

Aufrechter junger Tannenzapfen von Abies procera.

 

Aufrechter junger Tannenzapfen von Abies procera.

Gattung Tannen (Abies):

Literatur

  • Peter Schütt: Tannenarten Europas und Kleinasiens. Ecomed, Landsberg am Lech 1994, ISBN 3-609-69890-X

Weblinks

Commons

Commons: Tannen – Bilder, Videos und Audiodateien

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Tannen

 

Andere Sprachen

 

Powered by MediaWiki

Wikimedia Foundation

  • Diese Seite wurde zuletzt am 6. Dezember 2007 um 21:18 Uhr geändert.
  • Ihr Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
    Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

Bibliografische Angaben für „Tannen

Die Royal Tenenbaums

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Die Royal Tenenbaums
Originaltitel: The Royal Tenenbaums
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2001
Länge (PALDVD): 108 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Wes Anderson
Drehbuch: Wes Anderson, Owen Wilson
Produktion: Wes Anderson, Rudd Simmons, Owen Wilson
Musik: Mark Mothersbaugh
Kamera: Robert D. Yeoman
Schnitt: Daniel R. Padgett, Dylan Tichenor
Besetzung

Die Royal Tenenbaums (Originaltitel: The Royal Tenenbaums) ist eine US-amerikanische Tragikomödie aus dem Jahr 2001. Die Regie führte Wes Anderson, das Drehbuch schrieben Wes Anderson und Owen Wilson. Die Hauptrolle spielte Gene Hackman, die Nebenrollen u.a. Anjelica Huston, Gwyneth Paltrow, Ben Stiller, Luke Wilson, Owen Wilson, Danny Glover und Bill Murray.

Inhaltsverzeichnis


//

Handlung

Royal Tenenbaum (Gene Hackman) verließ einst seine Frau Etheline (Anjelica Huston) und die Kinder. Als er nach Jahren zurückkehrt, kämpfen seine talentierten Kinder, die vor Jahren scheinbar vor sportlichen oder literarischen Karrieren standen, mit zahlreichen Schwierigkeiten: Die Adoptivtochter Margot (Gwyneth Paltrow) und der älteste Sohn Richie (Luke Wilson) leiden unter ihren mehr als geschwisterlichen Gefühlen füreinander, und der zweite Sohn Chas (Ben Stiller), der den Tod seiner Frau noch nicht überwunden hat, versucht krankhaft seine Söhne vor jeder Gefahr zu schützen.

Derweil denkt Etheline daran, den Steuerberater Henry Sherman (Danny Glover) zu heiraten. Royal täuscht eine Krebskrankheit vor und bittet die Familie um Vergebung und Versöhnung. Er zieht in Ethelines Haus, zumal er aus seinem Hotel wegen unbezahlter Rechnungen hinausgeworfen wurde. Chas lehnt die Versöhnung mit seinem Vater ab, und er wird wütend, als Royal sich mit seinen Söhnen anfreundet. Auch Sherman streitet mit Royal und geht schließlich den Ungereimtheiten in Royals Geschichte nach.

Richie begeht derweil einen Suizidversuch, um die Aufmerksamkeit von Margot auf sich zu ziehen. Diese küsst ihn während eines Gesprächs, fordert allerdings, dass es eine heimliche, unerfüllte Liebe bleiben soll. Margots Ehemann St. Clair (Bill Murray) beauftragt einen Privatdetektiv, um Margots frühere Liebhaber und eine Geliebte zu ermitteln.

Als Royals Schwindel auffliegt, wird er wieder auf die Straße gesetzt, doch er erkennt, wieviel ihm die wenigen Tage mit seiner Familie bedeutet haben. Schließlich gibt er seiner Frau die gewünschten Scheidungspapiere, damit diese Sherman heiraten kann, und versöhnt sich mit seinen Kindern. Am Ende stirbt er, in Frieden mit seiner Familie, an einem Herzinfarkt.

Kritiken

  • film-dienst 5/2002: Mit einer Fülle von Momentaufnahmen entwirft der Film das distanzierte Bild eines gesellschaftlich-familiären Universums, dessen introvertierte Bewohner er einfühlsam karikiert und hinter ihren absurden Fassaden dezente Trauer über vertane Lebenschancen aufscheinen lässt. Vor allem die penibel arrangierten Sets und eine hochartifizielle Inszenierung verlangen eine konzentrierte Rezeption, um die Fülle der Anspielungen und Assoziationen ausschöpfen zu können.
  • Prisma Online: Regisseur Wes Anderson überraschte – zumindest ein kleines Publikum – bereits mit seinem Werk „Rushmore„. Hier wartet er mit einer namhaften Schauspiel-Riege auf, die sowohl das Publikum als auch die Kritiker überzeugt. Die amüsante Mischung aus Drama und subtiler Komödie ist ein exzellenter Ensemble-Film, den er gemeinsam mit Schauspieler Owen Wilson den Darstellern auf den Leib schrieb. So wundert es nicht, dass Gene Hackman für seine Rolle nach Erhalt des Golden Globe auch für den Oscar nominiert wurde.[1]

Trivia

Während der Szene als Richie (Luke Wilson) den Selbstmordversuch begeht, erklingt „Needle in the Hay“ von Elliott Smith. Elliott Smith nahm sich am 21. Oktober 2003, zwei Jahre nach Erscheinen der Royal Tenenbaums, tatsächlich das Leben.

Quellen

  1. „Die Royal Tenenbaums“ bei Prisma Online

Weblinks

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Royal_Tenenbaums

 

Andere Sprachen

 

Powered by MediaWiki

Wikimedia Foundation

  • Diese Seite wurde zuletzt am 5. September 2007 um 01:29 Uhr geändert.
  • Ihr Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
    Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

Bibliografische Angaben für „Die Royal Tenenbaums

 

Adventskalender 12. Dezember 2007

Dezember 11, 2007

adventskalender_12.png

 

pixelio-logo.jpg

 

 

Gottfried Keller

 

WEIHNACHTSMARKT

 

Welch lustiger Wald um das hohe Schloss
Hat sich zusammengefunden,
Ein grünes bewegliches Nadelgehölz,
Von keiner Wurzel gebunden!

 

Anstatt der warmen Sonne scheint
Das Rauschgold durch die Wipfel;
Hier backt man Kuchen,
dort brät man Wurst,
Das Räuchlein zieht um die Gipfel.

 

Es ist ein fröhliches Leben im Wald,
Das Volk erfüllet die Räume;
Die nie mit Tränen ein Reis gepflanzt,
Die fällen am frohsten die Bäume.

 

Der eine kauft ein bescheidnes Gewächs
Zu überreichen Geschenken,
Der andre einen gewaltigen Strauch,
Drei Nüsse daran zu henken.

 

Dort feilscht um ein winziges Kieferlein
Ein Weib mit scharfen Waffen;
Der dünne Silberling soll zugleich
Den Baum und die Früchte verschaffen.

 

Mit rosiger Nase schleppt der Lakai
Die schwere Tanne von hinnen;
Das Zöfchen trägt ein Leiterchen nach,
Zu ersteigen die grünen Zinnen.

 

Und kommt die Nacht, so singt der Wald
Und wiegt sich im Gaslichtscheine;
Bang führt die ärmste Mutter ihr Kind
Vorüber dem Zauberhaine.

 

Einst sah ich einen Weihnachtsbaum:
Im düstern Bergesbanne
Stand reifbezuckert auf dem Grat
Die alte Wettertanne.

 

Und zwischen den Ästen waren schön
Die Sterne aufgegangen;
Am untersten Ast sah man entsetzt
Die alte Wendel hangen.

 

Hell schien der Mond ihr ins Gesicht,
Das festlich still verkläret;
Weil auf der Welt sie nichts besass,
Hatt‘ sie sich selbst bescheret.

 

weihnachtsmarkt.png

pixelio-logo.jpg

 

 

Gerdt von Bassewitz

 

Die Weihnachtswiese

Nun waren sie aus dem Wäldchen heraus. Einen Augenblick blieben sie stehen, vor Erstaunen ganz starr über das, was sie jetzt vor sich sahen. Kein Traum hätte jemals etwas so Schönes zaubern können!

Eine weite, weite Landschaft lag vor ihnen: Gärten und Felder, Wälder und Wiesen, Hügel und Täler, Bäche und Seen, von einem goldenen Himmel hoch überspannt. Eine Spielzeuglandschaft war es, die fast so aussah wie eine richtige Landschaft; und doch anders, ganz anders – viel, viel zauberhafter. Nicht wie in einer gewöhnlichen Landschaft wuchsen da Kartoffeln oder Bohnen, Gras oder Klee, sondern hier wuchs das Spielzeug. Alles, was man sich nur irgend denken kann, wuchs hier; von den Soldaten bis zu den Püppchen und Hampelmännern, von den Murmelkugeln bis zu den Luftballons. Auf bunten Feldern und Wiesen, in niedlichen grünen Gärten, an Sträuchern und Bäumchen, überall sproßte, blühte und reifte es.

Eine Bilderbücherwiese war da, auf der alle Bilderbücher wie Gemüse wuchsen. Das sah sehr bunt und vergnügt aus; manche waren noch nicht entfaltet und wie Knospen in ihren Hüllen, kleine Rollen in allen Farben; manche waren schon auf, schaukelten im Winde und blätterten um. Daneben sah man Beete mit Trompeten und Trommeln. Wie Kürbisse und Gurken kamen sie aus der Erde hervor. Nicht weit davon waren große Rasenfelder mit Soldaten bewachsen, die zum Teil schon weit aus der Erde herausguckten, zum Teil noch bis an den Hals darin steckten oder erst mit der Helmspitze hervorsahen wie kleine Spargel. Dann war ein Feld dort, auf dem die Petzbären wuchsen. Ein kleiner grüner Zaun lief rings herum, denn einige von den drolligen Tierchen waren schon reif, von ihren Wurzeln los und purzelten quiekend herum. Auf der andern Seite wieder waren Gärten mit großen und kleinen Sträuchern, an denen Bonbons in allen Farben und Größen wuchsen. Kleine Teiche von roter und gelber Limonade glänzten zwischen Schilfwiesen, in denen aus den raschelnden Halmen silbrige Schilfkeulen wuchsen – die Zeppelinballons, Niedliche, summende Flugmaschinen flogen dort als Libellen herum. Ganz besonders schön waren auch die großen Tannen, an denen die vergoldeten Äpfel und Nüsse wuchsen, und die Pfefferkuchenbäume. Sie standen meistens in Gruppen auf kleinen, runden Plätzen mit Krachmandelkies. Überall hörte man in Bäumchen und Sträuchern eine süße Zwitschermusik. Die kam von den bunten Spielzeugvögelchen, die zwischen Pfefferkuchenzweigen und Bonbonknospen herumhuschten. Sie hatten dort ihre Nesterchen, in denen sie fleißig Pfefferminzplätzchen legten. Viele brüteten auch, damit noch mehr Vögelchen zu Weihnachten auskröchen. Sie sind ja sehr beliebt bei den Kindern auf der Erde; besonders wenn sie mit Plätzchen gefüllt sind – man weiß das. Das Schönste aber, was man hier sehen konnte, war eigentlich der Puppengarten. Ein ganzer Wald von bunten Büschen und Bäumchen auf grünem Sammetrasen, von einem goldenen Zaun umgeben. An den Büschen und Bäumchen saßen Tausende und aber Tausende von Puppen und Püppchen. Wie kleine Blumen wuchsen sie an den Zweigen; zuerst nur Knospen von Sammet oder Seide, dann Blümchen mit kleinen Gesichtern in der Mitte und dann endlich Püppchen oder Puppen mit Haar, Schuhen und Schleifen in allen Größen und Farben. An feinen, silbernen Stielen hingen sie von den Zweigen und konnten abgepflückt werden. Ein kleiner See war auch im Puppengarten, ganz bedeckt mit wunderschönen Wasserrosen. Wenn die aufblühten und ihre weißen oder gelben seidenen Blätter auseinanderfalteten, so gab es einen kleinen, klingenden Knall, und in der offenen Blume lag ein rosiges Badepüppchen. Sehr lustig war das!

Ja, und dann gab’s noch so einen kleinen, seltsamen Wald, ein wenig versteckt in einem tieferen Tal, so seitwärts, hinter einer Marzipanschweinezüchterei. Ganz kahl war’s da, ohne ein Blättchen; nur Bäumchen mit Ruten. Immerfort pfiff ein Wind, daß die Ruten sich bogen. Kein Vögelchen zwitscherte, kein Flugmaschinchen summte; es war nicht sehr freundlich in dem Wald. Man brauchte ihn eigentlich auch gar nicht zu bemerken, so versteckt lag er. Aber er war doch da auf der Weihnachtswiese – der Rutenwald.

Man kann sich wohl denken, wie den Kindern zumute war, als sie alle diese zauberhaften Dinge sahen, während sie an der Hand des Sandmännchens über Krachmandel- und Schokoladenwege, über Zuckerbrücken und Marzipanstraßen hinwanderten zu einem kleinen sanftleuchtenden Berge, der die Mitte des Ganzen bildete. Dort liefen alle Wege und Straßen zusammen auf einen, von Tannenbäumchen umhegten Platz. Auf diesem Platze aber – ja, das war das Allerschönste! stand die goldene Wiege des Christkindchens. Neben der Wiege, auf einem schönen, himmelblauen Großvaterstuhl saß der Weihnachtsmann in seinem pelzverbrämten Rock mit einer silbergrauen Pudelmütze und schneeweißem Bart. Er hatte eine lange, schöne Pfeife mit bunten Troddeln im Munde, aus der er ab und zu großmächtige Wolken in die Luft paffte. Dazu wiegte er leise die goldene Wiege, und über der Wiege schwebte still ein leuchtender Heiligenschein. Es war sehr feierlich, es war sehr schön!

Nun sah der Weihnachtsmann die kleinen Besucher, die da ankamen. Ein freundliches Lächeln huschte über sein Gesicht – er wußte schon Bescheid-, stand auf, kam ihnen entgegen und sagte:

»Ei, ei, das ist mir eine Freude!
Guten Tag, ihr lieben Kinderchen beide,
Und Sandmännchen, und Maikäfermann;
Willkommen hier auf der Weihnachtswiese!«

Und dann gab er den Kindern die Hand. Peterchen war noch ein wenig schüchtern und Anneliese erst recht; es war auch wirklich ein sehr feierlicher Augenblick. Aber der gute Weihnachtsmann streichelte ihnen die Köpfe und die Bäckchen und sagte:

»Nun Peterchen? – nun Anneliese? –
Jaja, ich kenn‘ euch, wißt ihr’s nicht mehr?
Ich kenne euch gut, noch von Weihnachten her!
Artig wart ihr alle beide;
Ich weiß es, ihr macht eurem Mütterchen Freude.«

Die Kinder erinnerten sich natürlich ganz genau, wie der Weihnachtsmann damals gekommen war mit Nüssen und Äpfeln und das Weihnachtsbäumchen gebracht hatte. Wahrscheinlich hatte er auch die vielen anderen schönen Sachen gebracht, die nachher auf dem Weihnachtstisch lagen. Das dachten sie sich jetzt, nachdem sie gesehen hatten, daß hier alles Spielzeug wuchs. Der Weihnachtsmann hatte nämlich damals lange mit Muttchen gesprochen, nachdem sie ihren Spruch schön hergesagt hatten, und dann aus einem großmächtigen Sack, der ihm über den Rücken hing,

alles mögliche herausgenommen. Muttchen hatte das schnell in die Weihnachtsstube gebracht; dann hatte der Weihnachtsmann genickt, genau so freundlich wie jetzt, und war verschwunden. Natürlich kannten sie ihn!

Und so faßte Peterchen sich Mut, erzählte, was er vom vorigen Weihnachten wußte, und Anneliese nickte eifrig mit dem Kopf dazu. Ja, es stimmte! Der Weihnachtsmann bestätigte alles so freundlich, daß die Kinder jede Scheu verloren und sich zutraulich an ihn drängten.

Ein sehr spaßiges Männchen sprang da noch mit einer kleinen Gießkanne bei den Weihnachtsbäumen herum und begoß immerfort. Dazu sang es mit seinem dünnen Stimmchen:

»O Tannebaum, O Tannebaum,
Wie grün sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerszeit,
Nein auch im Winter, wenn es schneit;
O Tannebaum, O Tannebaum,
Wie grün sind deine Blätter!«

Peterchen mußte plötzlich laut lachen. Der Weihnachtsmann aber erklärte, dies sei das Pfefferkuchenmännchen, sein Gehilfe, der schrecklich viel zu tun hätte mit dem Begießen und Pflegen all der schönen Sachen. Davon wäre er zu Weihnachten so mürbe und braun. Das Männchen sprang zwischen den Bäumchen herum wie ein kleiner Floh und begoß – mit Zuckerwasser!!

Am meisten aber waren die Kinder jetzt neugierig auf das Christkindchen. Auf den Zehenspitzen schlichen sie näher; denn der Weihnachtsmann sagte:

»Es schläft, um sich das Herz zu stärken,
Zu allen seinen Liebeswerken.
Derweil muß ich es wiegen und warten
Hier oben im stillen Weihnachtsgarten.
Und wenn unsre Stunde gekommen ist,
In der Winterszeit, zum heiligen Christ,
Dann weck‘ ich es ganz leise, leise,
Und wir machen uns auf die weite Reise
Durch Nacht und Wälder, durch Schnee und Wind,
Dorthin, wo artige Kinder sind.«

Ja, da lag es, tief in den schneeweißen Kissen, mit goldblonden, strahlenden Locken und schlief. Die Kinder falteten leise die Hände und knieten ganz von selbst neben der Wiege nieder, so schön und so heilig war es. Als sie aber niederknieten, kniete auch der Weihnachtsmann und das Pfefferkuchenmännchen mit ihnen. In demselben Augenblick ging ein wundersames Klingen durch die Luft, als sängen tausend kleine Weihnachtsengelchen das Weihnachtslied. Als Anneliese und Peterchen es hörten, sangen sie unverzagt mit, und ihre Stimmen klangen so schön mit den Engelstimmchen zusammen, daß sie ganz glücklich waren. Während des Gesanges aber fiel vom Himmel herab ein goldener Schnee, der duftete schöner als alle Blumen der Welt. Auf allen Bäumen und Bäumchen ringsum glühten Lichterchen auf, und große Sterne strahlten vom Wipfel jeder Tanne im Garten. Himmelsschön war es eigentlich und gar nicht zu beschreiben. Es war aber schon wieder Zeit zur Reise. Das Sandmännchen winkte zum Aufbruch, und von fernher hörte man auch den Bären brummen und stampfen, der ungeduldig wurde wie ein Pferdchen, das nicht mehr warten will. So gaben die Kinder dem Weihnachtsmann die Hand und bedankten sich sehr schön. Der lachte freundlich und steckte schnell noch jedem ein ganz frisches Pfefferkuchenpäckchen ins Körbchen. Dann nickte er dem Sandmännchen zu, setzte sich in seinen Großvaterstuhl, paffte riesengroße, steingraue Wolken aus der Pfeife und wiegte das heilige Kindchen. Dazu sprang das Pfefferkuchenmännchen im Hintergrunde zwischen den Tannen herum, begoß und sang sein Liedchen. So war alles wieder wie vorher. Die drei Abenteurer aber eilten mit dem Sandmännchen zum Eingangstor zurück, über die Zuckerbrücken und Schokoladenwege, schnell, schnell!

Besonders der Sumsemann hatte es eilig dabei, denn ihm hatte es am wenigsten gut gefallen. Gar nichts war dagewesen für ihn! Lauter Zucker, Marzipan, Mandeln, Rosinen, Limonade, Schokolade! Kein Blättchen gab’s, nur Tannen, Bonbonsträucher und Pfefferkuchenbäume – brrrrrrrr!! Nein, solche Gegend paßte ihm nicht!

Er hatte allerdings einen Kameraden gefunden, einen Spielzeugmaikäfer. Aber als er sich ihm vorstellte, wie sich das gehört, hatte der Kerl bloß gerasselt und geklappert mit seinen Beinen und Flügeln; nicht einmal anständig summen konnte er. Natürlich, er war aus Blech und hatte statt eines klopfenden, ritterlichen Käferherzens nur ein paar blecherne Räder und eine Uhrfeder in der Brust. Aber sechs Beinchen hatte dieser Blechkerl! Das war wirklich ärgerlich! Er, ein echter Maikäfer, wurde von dem Rasselfritzen mit einem Beinchen übertroffen. So packte ihn wieder die grimmigste Sehnsucht nach seinem Beinchen, und emsig, wie ein Feuerwehrmann, wenn’s brennt, lief er neben den Kindern her. Endlich ging’s ja zum Beinchen, zum Mondberg, zur Erfüllung des großen Wunsches der Sumsemänner!

Da taten sich vor ihnen auch schon die Tore auseinander, der Bär stand schnaufend zum Ritt bereit und schüttelte vor Freude den dicken Kopf, daß seine kleinen Reiter wieder da waren. Schnell saßen sie auf seinem Rücken im weichen Fell. Vor ihnen lag die weite Mondlandschaft, hinter ihnen schlossen sich leise die Tore der Weihnachtswiese, und … fort ging’s über den watteweißen, sonderbar schimmernden Boden des Mondes, dem großen Berg zu, der mit seinen seltsamen Formen wie ein riesenhafter Schlagsahnenkegel vor ihnen in der Ferne lag.

Die Weihnachtswiese 14:57 min

Peterchens Mondfahrt

Weihnachtsmarkt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

An vielen Orten wird in der Vorweihnachtszeit ein Weihnachtsmarkt abgehalten (je nach lokaler Tradition auch Christkindlesmarkt, Christkindlemarkt, Christkindlmarkt oder Adventmarkt genannt). Ursprünglich dienten die Weihnachtsmärkte dazu, den Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkeit zu geben, sich mit winterlichem Bedarf einzudecken. Im Laufe der Zeit wurden die Märkte zu einem festen Element des weihnachtlichen Brauchtums. Zum eigentlichen Weihnachtsfest sind die meisten Weihnachtsmärkte bereits wieder geschlossen.

 

Frankfurter Weihnachtsmarkt

 

Frankfurter Weihnachtsmarkt

Inhaltsverzeichnis


//

Traditionelles Bild eines Weihnachtsmarktes

Ein typischer Weihnachtsmarkt besteht aus zahlreichen Verkaufsständen auf den Straßen und Plätzen eines Ortes, oft vor historischer und publikumswirksamer Kulisse. Es werden weihnachtliche Backwaren wie Printen, Lebkuchen, Pfannkuchen, Spekulatius, Christstollen, diverse Süßigkeiten wie Schokoladenfiguren, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, heiße Maronen und warme Speisen angeboten, z. B. Ofenkartoffeln. Gegen die Kälte wird Glühwein (daher auch der Name „Glühmarkt“), Feuerzangenbowle und Glühmost (in Österreich) zum Durchwärmen ausgeschenkt, aber auch andere Getränke wie Weihnachtsbock. Die meisten Regionen haben ihre weihnachtlichen Spezialitäten. Zum obligatorischen Programm eines Weihnachtsmarktes gehören Verkaufsstände für Weihnachtsartikel oder Schmuck für den Christbaum wie Glaskugeln, Adventssterne, Lametta oder kunsthandwerkliche weihnachtliche Artikel wie Krippen, Schwibbogen und Räucherfiguren.

Zu den meisten Weihnachtsmärkten gehört ein künstlerisches oder kulturelles Rahmenprogramm. Für die Kinder erscheint Nikolaus mit seinen Helfern, der Weihnachtsmann oder das Christkind und teilt kleine Geschenke aus. Gelegentlich werden Weihnachtskrippen oder andere Figurengruppen aufgestellt (z. B. Szenen aus Märchen). Bei manchen Weihnachtsmärkten gibt es auch lebende Krippen, mit echten Schafen, Eseln und Ziegen. Auf einer geeigneten Bühne, z. B. dem Balkon eines Rathauses, werden Krippenspiele oder weihnachtliche Konzerte aufgeführt.

Seinen besonderen Reiz erlangt der Weihnachtsmarkt meist durch einen großen Weihnachtsbaum und die festliche Beleuchtung, die im Kontrast zur früh einsetzenden Dunkelheit steht, und zuweilen durch eine erste Schneebedeckung.

Auf den größeren Weihnachtsmärkten, oft auch als Adventmärkte bezeichnet, werden hauptsächlich Waren als reguläres Geschäft von professionellen Marktfahrern angeboten. Es gibt auch viele Märkte, die von einem oder mehreren Vereinen organisiert werden und auch die verkauften Gegenstände selbst hergestellt wurden, wo der Erlös des Verkaufes karitativen Zwecken zufließt.

Große Weihnachtsmärkte in Deutschland

Augsburg

 

Augsburger Christkindlesmarkt

 

Augsburger Christkindlesmarkt

Der Augsburger Christkindlesmarkt hat seinen Ursprung im 1498 erstmals urkundlich erwähnten Lebzeltermarkt. Neben dem Christkindlesmarkt auf dem Rathausplatz gibt es in der Stadt noch weitere kleinere Märkte, z. B. vor dem Hauptbahnhof oder dem Martin-Luther-Platz. Berühmt ist der Christkindlesmarkt vor allem durch das Engelsspiel.

1977 wurde in Augsburg das erste Engelsspiel in Deutschland aufgeführt. Die Attraktion ist seit Jahrzehnten Anziehungsmagnet zur Weihnachtszeit das wohl einzigartig in Deutschland ist. Dieses Jahr feiern die Rathausengel auf dem Augsburger Christkindelsmarkt ihr 30-jähriges Jubiläum. Seit 1977 ist das Engelsspiel an der Rathaus-Fassade eines der beliebtesten und stimmungsvollsten, weihnachtlichen Ereignisse in der Augsburger Innenstadt. Jedes Jahr, pünktlich zur Christkindelsmarkt-Eröffnung, verzaubern die nach Vorlage des Künstlers Hans Holbein verkleideten Engel für 8 Minuten die Markt-Besucher in eine feierliche Adventsstimmung. Rund 24 kleine und große Engel, dekorieren in der Vorweihnachtszeit 4-mal pro Woche die festlich und hell erleuchtetete Augsburger Rathausfassade in einen lebendigen Adventskalender.

Berlin-Spandau

Der Weihnachtsmarkt im Berliner Stadtteil Spandau ist mit 1,8 Millionen Besuchern (Stand 2004) einer der großen Weihnachtsmärkte Deutschlands. Er findet seit dem 1. Advent 1974 jährlich in der Altstadt Spandau statt. 1977 wurden Teile des Kulturprogramms im Fernsehen übertragen, was zu einer gesteigerten Popularität des Marktes beitrug. Seit 1983 öffnet der Markt seine Buden an allen Adventswochenenden. Die Besucherzahl erreichte 1989 eine Million.

An den Adventswochenenden umfasst der Weihnachtsmarkt über 400 Stände, die einen großen Teil der Altstadt einnehmen. An Wochentagen gibt es rund 200 Stände von Markthändlern, Kunsthandwerkern und Schaustellern in den größeren Straßen der Altstadt. Auf einer Bühne am Marktplatz findet ein Kulturprogramm mit täglichen Aufführungen statt, darunter die Freitagskonzerte und der WinterZauberBerlin. Bemerkenswert sind ferner eine Weihnachtskrippe mit lebenden Tieren vor der Nikolaikirche auf dem Reformationsplatz sowie der Basar der Spandauer Schulen auf dem alten Posthof an der Carl-Schurz-Straße.

Weiterhin findet jedes Jahr am 1. Advent ein traditioneller Weihnachtsmarkt auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts im Spandauer Forst statt. Über 20.000 Besucher genießen an diesem einen Tag die kleine Budenstadt im großen Festsaal, sowie die weihnachtlich-kulinarischen Genüsse auf dem Lindenplatz. Ein stimmungsvoller Ausklang findet mit Bläserchören und Kerzenschein in der Stiftskirche statt. Eine besondere Attraktion ist der Wichernsche Adventskranz in der Stiftskirche. Dieser Lichterkranz geht auf den 1. Adventskranz zurück, den Johann Hinrich Wichern, Gründer des Johannesstifts, erstmalig im Rauhen Haus in Hamburg 1839 aufstellte.

Braunschweig

 

Weihnachtsmarkt Braunschweig

 

Weihnachtsmarkt Braunschweig

Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt hat eine über 300-jährige Tradition. Aufgrund des baulichen Umfeldes, der sogenannten „Traditionsinsel“ rund um den Burgplatz, der Burg Dankwarderode und des Braunschweiger Doms, wurde der Markt in Braunschweig bereits mehrfach zum schönsten Weihnachtsmarkt Norddeutschlands gekürt. Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt beginnt Ende November und dauert bis zum 28. Dezember.

Dortmund

 

Weihnachtsmarkt in Dortmund mit besonderem Weihnachtsbaum

 

Weihnachtsmarkt in Dortmund mit besonderem Weihnachtsbaum

Der Dortmunder Weihnachtsmarkt ist mit über 300 Marktständen einer der großen Weihnachtsmärkte Deutschlands. Seit 1997 wird auf dem Hansaplatz jedes Jahr ein besonders großer Weihnachtsbaum errichtet. An einem 45 m hohen konisch zulaufenden Stahlgestell werden dabei rund 1700 einzelne Fichten befestigt, so dass sie gemeinsam wie ein sehr großer Baum wirken. In der Eigenwerbung wird er als größter Weihnachtsbaum der Welt bezeichnet, es gab und gibt jedoch in anderen Ländern weit größere Weihnachtsbäume.

Dresden

 

Dresdner Striezelmarkt

 

Dresdner Striezelmarkt

Der Dresdner Striezelmarkt, der größte der sieben Weihnachtsmärkte in der Elbmetropole, geht auf ein Privileg des sächsischen Kurfürsten Friedrich II. (Sachsen) von 1434 zurück. Er gilt oft als ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands (obwohl andere Städte vergleichbare Rechte schon deutlich eher verliehen bekamen, z.B. Bautzen) und wird alljährlich auf dem Altmarkt in Dresden veranstaltet. Mit knapp 250 Ständen und zweieinhalb Millionen Besuchern ist er zudem einer der meistbesuchten in Deutschland.

Erfurt

 

Erfurter Weihnachtsmarkt

 

Erfurter Weihnachtsmarkt

Der Erfurter Weihnachtsmarkt findet jährlich zur Adventszeit in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt statt und gilt als einer der größten und schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Im Jahr 2006 fand der Weihnachtsmarkt zum 156. Mal statt.

Schauplatz des Weihnachtsmarktes ist der Domplatz mit dem Erfurter Dom und der Severikirche im Hintergrund. Ableger des Weihnachtsmarktes finden sich auch in der restlichen Innenstadt von Erfurt und erstrecken sich über den Fischmarkt, die Schlösserbrücke, den Anger bis hin zum Willy-Brandt-Platz. Insgesamt werden in über 200 Holzhäusern kulinarische Spezialitäten, Kunsthandwerk und Weihnachtsaccessoires angeboten. Der Erfurter Weihnachtsmarkt wird jedes Jahr von ca. 2 Millionen Menschen aus dem In- und Ausland besucht.

In der Mitte des Weihnachtsmarktes ragt eine 25 Meter hohe Tanne empor. Seit 2005 befindet sich am Eingang des Weihnachtsmarktes eine acht Meter hohe Weihnachtspyramide, welche auf fünf Etagen Personen der Erfurter Geschichte, sowie weihnachtliche Szenen darstellt. Eine weitere Attraktion ist die Weihnachtskrippe mit 14, nahezu lebensgroßen, handgeschnitzten Figuren.

Erzgebirge

Über Deutschland hinaus sind auch die erzgebirgischen Weihnachtsmärkte bekannt. Sie sind vor allem durch die Jahrhunderte alte Bergbautradition im „Weihnachtsland“ (ein Synonym des Erzgebirges) geprägt. So werden nicht nur zu den berühmteren Märkten große Bergparaden in der besonderen Atmosphäre traditionell geschmückter, mittelalterlicher Bergstädte abgehalten. Die althergebrachten, stark durch den Bergbau beeinflussten, Weihnachtsbräuche mit denen die Erzgebirger die Advents- und Weihnachtszeit intensiv erleben sowie der regional typische Weihnachtsschmuck wie Räuchermännchen, Weihnachtspyramiden, Schwibbogen oder Bergmanns- und Engelfiguren geben den erzgebirgischen Weihnachtsmärkten ihren unverwechselbaren Charakter.

Die bekanntesten erzgebirgischen Weihnachtsmärkte finden statt in Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Freiberg, Seiffen, Schneeberg (mit Schneeberger Lichtelfest), Schwarzenberg, Zwickau.

Frankfurt am Main

Der Frankfurter Weihnachtsmarkt wird erstmals 1393 urkundlich erwähnt. Er findet auf dem Römerberg und den umliegenden Gassen und Plätzen statt. Mit rund drei Millionen Besuchern ist er einer der großen Weihnachtsmärkte in Deutschland.

Hannover

Schon vor 150 Jahren wurde rund um die Marktkirche ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Heute besteht der Weihnachtsmarkt aus rund 150 Ständen. Als Besonderheiten gelten das Finnische Dorf und das mittelalterliche Weihnachtsdorf. Ferner stehen den Besuchern einige Fahr-, Schau-, und Belustigungsgeschäfte zur Verfügung, darunter ein großes historisches Pferdekarussell und ein kleines Riesenrad. Neben dem Weihnachtsmarkt Hannover gibt es noch 9 weitere Weihnachtsmärkte in Hannover, darunter unter anderem der „Weihnachtsmarkt Ernst-August-Platz“ und der „Lister-Meile-Weihnachtsmarkt“. Die größte Weihnachtspyramide der Welt steht am Kröpcke.

Köln-Dom

Von den sechs Kölner Weihnachtsmärkten ist der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom mit seinen ca. 5 Millionen Besuchern in 5 Wochen der größte. Er erstreckt sich über die Domplatte auf den Roncalliplatz und beherbergt 160 Pavillons mit den verschiedensten Angeboten aus Ware, Handwerk und internationaler Gastronomie. Besonders für die Vielfalt des gastronomischen Angebots ist der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom bekannt. Für viele Gäste des Weihnachtsmarktes am Kölner Dom ist der Besuch der schon weit über die Kölner Stadtgrenzen bekannten „Südtiroler Speckstuben“ ein fester Bestandteil. Die Skihütte am Römisch Germanischen Museum ist inzwischen Kult.

Durch die Aktion „Chari Tree“ des Fernsehsenders RTL steigert der Weihnachtsmarkt jährlich seinen Bekanntheitsgrad. Hier können alle Besucher und Fernsehzuschauer durch eine SMS die Lämpchen am größten Weihnachtsbaum im Rheinland erstrahlen lassen.

Weitere Weihnachtsmärkte in Köln sind: Neumarkt, Alter Markt, Rudolfplatz, Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt am Schokoladenmuseum und Zülpicher Platz.

Leipzig

Der Leipziger Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und den angrenzenden Straßen gehört mit etwa 250 Ständen zu den größten Weihnachtsmärkten Deutschlands. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1767 zurück. Eine besondere Attraktion ist ein 857 m² großer freistehender Adventskalender.

Lübeck

 

Die Lübecker Altstadt

 

Die Lübecker Altstadt

Der bekannteste Weihnachtsmarkt Norddeutschlands findet jedes Jahr in der Hansestadt Lübeck in Schleswig-Holstein statt. Neben dem traditionellen Weihnachtsmarkt mit zahlreichen Verkaufsständen auf dem Rathausmarkt schließen sich in den Nebenstraßen der Lübecker Altstadt weitere Märkte wie beispielsweise der historische Weihnachtsmarkt an. Der Kunsthandwerkermarkt im Heiligen-Geist-Hospital von 1286 wird jedes Jahr von über 50.000 Besuchern besucht.

München

Christkindlmärkte sind aus München nicht wegzudenken und lassen sich in der Vorweihnachtszeit in vielen Stadtteilen und Landkreisgemeinden finden. Der größte und älteste Christkindlmarkt in München ist der am Münchner Marienplatz, der rund 3 Millionen Touristen aus aller Welt anlockt. Seinen Ursprung hat dieser in der seit 1642 nachweisbaren Nikolaidult, die jedes Jahr am 5. und 6. Dezember abgehalten wurde. Seit 1805 wurden auf dem Christkindlmarkt, der damals am Promenadenplatz aufgebaut wurde, eine reiche Auswahl an auswärtigen Produkten wie Oberammergauer Schnitzereien und Nürnberger Lebkuchen angeboten. Seitdem besitzt der Christkindelmarkt den Charakter eines Weihnachtsmarktes und nicht allein einer Dult, die allein zur Versorgung für die Wintermonate dient.

Ebenfalls erwähnenswert sind die alljährlich stattfindenden größeren Weihnachtsmärkte am Chinesischen Turm im Englischen Garten, am Sendlinger Tor sowie an der Münchner Freiheit. Auf letzterem wird neben Gastronomieständen ausschließlich modernes Kunsthandwerk von Bildhauerei in Holz, Keramik und Stein, Buchbinderkunst, Druckgrafik, Metallbearbeitung bis Goldschmiedewerke angeboten.

Nürnberg

 

Christkindlesmarkt in Nürnberg im 19. Jahrhundert

 

Christkindlesmarkt in Nürnberg im 19. Jahrhundert

Der Christkindlesmarkt ist ein Weihnachtsmarkt in Nürnberg, der in der Innenstadt auf dem Hauptmarkt vor der Frauenkirche in den Wochen vor Weihnachten stattfindet.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt zählt zu den ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkten in Deutschland. Auf dem Markt befinden sich alljährlich weit über 150 Verkaufsbuden. Mit rund 2 Millionen Besuchern jährlich zählt er zu den größten Weihnachtsmärkten Deutschlands. Eröffnet wird der Markt jeweils am Freitag vor dem ersten Advent. Der letzte Tag ist meistens der 24. Dezember, sofern der Heilige Abend nicht auf einen Sonntag fällt.

Es gibt keine genauen Erkenntnisse darüber, wann der Markt zum ersten Mal stattfand. Aus dem Jahr 1628 gibt es eine Schachtel aus Nadelholz auf dessen Boden sich folgende Inschrift befindet: „Regina Susanna Harßdörfferin von der Jungfrau Susanna Eleonora Erbsin (oder Elbsin) zum Kindles-Marck überschickt 1628.“ Diese Schachtel, im Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, gilt als der älteste Existenz-Nachweis des Christkindlesmarkts.

 

Nürnberger Zwetschgenmännla

 

Nürnberger Zwetschgenmännla

Von 1898 bis 1933 fand der Markt nicht auf dem Hauptmarkt statt. Innerhalb dieser Zeit musste der Markt auf verschiedene Veranstaltungsorte ausweichen. Seit 1933 findet der Markt wieder auf dem Hauptmarkt statt. 1933 gab es auch eine Neuerung: Zur Eröffnung des Marktes findet in jedem Jahr ein Prolog durch das Nürnberger Christkind, mit Glockenläuten und Kinderchorgesängen, statt. Dabei spricht das Christkind vom Balkon der Frauenkirche herab: „Ihr Herrn und Frau’n, die Ihr einst Kinder wart, Ihr Kleinen, am Beginn der Lebensfahrt, Ein jeder, der sich heute freut und morgen wieder plagt: Hört alle zu, was Euch das Christkind sagt! …“ Bis 1969 wurde das Christkind von Schauspielerinnen dargestellt. Seitdem wird das Christkind alle zwei Jahre von der Nürnberger Bevölkerung gewählt. Bewerben dürfen sich Nürnbergerinnen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges und darüber hinaus fand der Markt bis 1948 nicht statt.

Neben den auch auf anderen Weihnachtsmärkten erhältlichen Dingen ist der Christkindlesmarkt für seine Zwetschgenmännla berühmt. Dies sind Figuren, die aus Zwetschgen und Feigen an Drahtgestellen hergestellt werden. Dargestellt werden unter anderem Glücksbringer wie Schornsteinfeger, aber auch Trachtenfiguren, Wachsoldaten und Zwerge.[1]

Rostock

Der Weihnachtsmarkt in Rostock ist der größte Norddeutschlands. Mit rund 250 Ständen erstreckt er sich über rund 3,2 km vom Neuen Markt über den Uniplatz zum Kröpeliner Tor bis hinunter zur Fischerbastion, nahe dem Stadthafen. Findet man im Areal der Fischerbastion eher einen Rummel mit seinen vielen Fahrgeschäften vor, geht es auf der restlichen Strecke beschaulicher und traditioneller zu. Es befinden sich fast jedes Jahr zwei Bühnen auf dem Uniplatz bzw. dem neuen Markt. Etwas versteckt neben der Marienkirche befindet sich seit einigen Jahren der historische Weihnachtsmarkt mit seinem mittelalterlichen flair.

Stuttgart

 

Stuttgarter Weihnachtsmarkt bei der Stiftskirche

 

Stuttgarter Weihnachtsmarkt bei der Stiftskirche

Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt wurde erstmalig im Jahr 1692 als eine altgewohnte Stuttgarter Traditionsveranstaltung urkundlich erwähnt. Mit über 270 Ständen und rund 3,6 Millionen Besuchern (Stand 2005) gehört er zu den großen Weihnachtsmärkten in Deutschland.

Der Markt findet auf dem Schlossplatz (u. a. Märchenland für Kinder und Schlittschuhbahn) und den angrenzenden historischen Plätzen und Straßen im Stadtzentrum statt, darunter der Kirchstraße und der Hirschstraße, dem Schillerplatz, dem Karlsplatz (u.a. finnisches Weihnachtsdorf und Weihnachts-Sammler-Antikmarkt) und auf dem Marktplatz. Er wird alljährlich am letzten Donnerstag im November im Renaissance-Innenhof des Stuttgarter Alten Schlosses eröffnet.

Weitere Weihnachtsmärkte in Deutschland

 

Weihnachtsmarkt in Berlin(Franz Skarbina 1892)

 

Weihnachtsmarkt in Berlin
(Franz Skarbina 1892)

  • Aachen: Der Aachener Weihnachtsmarkt findet mit über 100 Ständen rund um Dom und Rathaus statt.[2]
  • Bad Tölz: Der Tölzer Christkindlmarkt ist traditionell und überregional bekannt und zählt laut Bayerischem Rundfunk zu den schönsten Bayerns. Dieser fast vierwöchige Christkindlmarkt hat seinen Platz in der populären historischen Marktstraße.
  • Bautzen: Der Bautzener Weihnachtsmarkt ist ein kleiner, aber sehr traditionsreicher Weihnachtsmarkt, dessen Geschichte bis zum Jahr 1384 zurückreicht
  • Berlin: Im Jahr 2004 gab es 39 gewerbliche und 18 gemeinnützige Weihnachtsmärkte in der Stadt, darunter den oben erwähnten Spandauer Weihnachtsmarkt.
  • Bremen: Der Weihnachtsmarkt mit über 170 Ständen findet auf dem Marktplatz rund um das Bremer Rathaus und den Roland statt. Ebenfalls einen Besuch wert ist die Weserpromenade „Schlachte“ zu dieser Zeit. Dort findet der „Schlachtezauber“ statt.
  • Chemnitz:Vom 30. November bis zum 23. Dezember verwandelt sich das weitläufige Areal rund ums Rathaus mit insgesamt 230 Ständen in eine erzgebirgische Weihnachtswelt. Besondere Highlights sind jedes Jahr der Mittelaltermarkt, die regelmäßigen Rathaus- und Turmführungen mit dem Chemnitzer Türmer sowie ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Die festliche Kulisse der neuen Innenstadt, erhellt vom Glanz tausender Lichter in verführerischen Schaufenstern, machen das Vorweihnachtserlebnis für Besucher aus Nah und Fern komplett.
  • Dinkelsbühl: Der überschaubare Weihnachtsmarkt findet in der geschlossenen, romantischen Spitalanlage der kulturhistorisch bedeutenden Stadt seine Bleibe.
  • Essen: Hier gibt es einen Weihnachtsmarkt auf mehreren Plätzen in der Innenstadt.
  • Esslingen am Neckar: Mittelaltermarkt und Weihnachtsmarkt mit mittelalterlicher Handwerkskunst, Speisen und Musik auf mehreren Plätzen und Gassen in der historischen Altstadt der ehemaligen freien Reichsstadt.
  • Freiburg im Breisgau: Von der letzten Novemberwoche bis zum 23.12. findet der Weihnachtsmarkt auf dem historischen Rathausplatz und an der Martinskirche statt. An den Wochenenden ist das Gedränge sehr groß.
  • Fulda: In der Barocken Innenstadt rund um die historische Stadtpfarrkirche und um den Uniplatz findet vom 30.11 bis zum 23.12.2007 der Weihnachtsmarkt mit ca. über 70 Ständen statt.
  • Fürth: Am Fürther Stephansplatz stehen jährlich ca. 50 Buden, die den mit jährlich ca. 20.000 Besuchern konfrontierten Weihnachtsmarkt bilden.
  • Köln: Mehrere thematisch unterschiedliche Weihnachtsmärkte gibt es in der Innenstadt, u. a. den „Märchen-Weihnachtsmarkt“ am Rudolfplatz oder den traditionellen Weihnachtsmarkt am Kölner Dom. Laut der Stadt Köln besuchen jährlich ca. vier Mio. Menschen die Märkte der Stadt.
  • Landau (Pfalz): Der Thomas-Nast-Nikolausmarkt mit vielen verschiedenen Buden, einigen Fahrgeschäften und zwei großen beheizten Zelten, in denen Kunsthandwerk präsentiert wird.
  • Ludwigsburg: Barock-Weihnachtsmarkt mit über 160 Ständen auf dem barocken, arkadengesäumten Marktplatz der ehemaligen württembergischen Residenzstadt.
  • Münster: Insgesamt sechs Weihnachtsmärkte werden in der historischen Innenstadt abgehalten.
  • Maulbronn: Jeweils am zweiten Adventswochenende im Dezember findet vor der beeindruckenden Kulisse des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn der Weihnachtsmarkt statt. Über 120 festlich geschmückte Verkaufsstände bieten Kunsthandwerk und Selbstgemachtes an.
  • Ophoven: Jeweils am ersten Adventswochenende findet rund um die Ophovener Wallfahrtskirche der romantische Adventsmarkt der Kinderkrebshilfe Ophoven zu Gunsten krebskranker Kinder statt. Geboten werden ausschließlich Kunsthandwerk und selbstgemachte Spezialitäten.
  • Osnabrück: Einer der größten Weihnachtsmärkte Niedersachsens. In der historischen Altstadt Osnabrücks rund um den Dom und das Rathaus des Westfälischen Friedens.
  • Regensburg: auf dem Neupfarrplatz rund um die Neupfarrkirche sind die Buden des Christkindlmarktes aufgebaut.
  • Rothenbuch: Jeweils am ersten Adventswochenende findet vor der historischen Kulisse des Schlosses der überregional bekannte und mehrfach ausgezeichnete Weihnachtsmarkt in dem Hochspessartort statt.
  • Rüdesheim: Der Weihnachtsmarkt der Nationen ist mit jährlich mehreren Hunderttausenden Besuchern aus aller Welt ein Anziehungspunkt der ganzen Region. Sein einmaliges Konzept mit Ständen aus zwei Dutzend Ländern und die liebevoll gestalteten Gassen nahe der berühmten Drosselgasse lassen die Vorfreude auf das Weihnachtsfest höher schlagen.
  • Siegburg: mittelalterlicher Weihnachtsmarkt
  • Soest: Auf dem Petrikirchplatz findet der größte Weihnachtsmarkt der Hellweg-Region statt und lockt tausende Besucher in die historische Soester Altstadt.
  • Sommerhausen: Dieser kleine Ort in Franken verwandelt sich komplett in einen Weihnachtsmarkt; alle Gässchen sind dekoriert und alle Läden, die zahlreichen Galerien und die Dorfkirche sind mit einbezogen.
  • St. Wendel: Demonstration mittelalterlichen Handwerks, Krippe mit lebenden Tieren, Kunstschneeberg mit Schlittenbahn, hohe Weihnachtspyramide.
  • Trier: Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt im Zentrum der Stadt
  • Tübingen: Weihnachtsmarkt in der gesamten Innenstadt
  • Ulm: Der Marktplatz vor dem Hauptportal des Ulmer Münsters wird für den Weihnachtsmarkt in ein Hüttendorf verwandelt.

Große Weihnachtsmärkte in Österreich

Wien

 

 

„Maronibrater“ am Wiener Christkindlmarkt

 

 

Traditionelle „Zuckerlfrau“ am Wiener Christkindlmarkt

1294 wurde das Privileg zum Abhalten eines Dezembermarktes von Herzog Albrecht II. erteilt.

Alte Wiener Aufzeichnungen ergeben, dass bereits 1626 ein dem später so genannten Christkindlmarkt ähnlicher Markt vor dem Stephansdom abgehalten wurde. Die Verkaufstände standen in der Zeit von 16. Dezember bis 9. Januar und es wurden Waren von Peckn, Lebzelter und Zuggerpacher angeboten. Dieser Markt wurde aber 1761 wieder aufgelassen.

Der eigentliche Wiener Christkindlmarkt führt auf das Jahr 1764 zurück. Er wechselte im Laufe der Jahrhunderte oftmals seinen Standort, da er anfangs mit den traditionellen Jahrmärkten konkurrierte. So wechselt er von der Freyung auf den Platz Am Hof, war auch am Neubaugürtel und vor dem Messepalast. Seit 1975 ist er vor dem Wiener Rathaus.

Weitere Christkindlmärkte in Wien gibt es:

Weitere Weihnachtsmärkte in Österreich

  • Innsbruck: In Innsbruck wird während der ganzen Adventszeit ein Markt in der Altstadt abgehalten. Er wird sehr oft von italienischen und deutschen Touristen besucht.
  • Salzburg: Traditioneller Weihnachtsmarkt in der weltberühmten Altstadt (Christkindlmarkt), dessen wurzeln gehen ins ausgehende 15. Jahrhundert zurück [3]. Daneben gibt es noch kleinere Adventsmärkte, z. B. in Schloss Hellbrunn
  • Bregenz: Mehrere kleinere Märkte. Der größte Markt in der Weihnmachtszeit ist der Klosermarkt (Nikolausmarkt), der am 6. Dezember in der Innenstadt stattfindet.
  • Villach: Villach hat einen sehr berühmten Weihnachtsmarkt, der vor allem bei den Italienern sehr beliebt ist. 40 Prozent der Besucher kommen nämlich aus Italien.
  • Mariazell: Mariazeller Advent, Partner der Dachmarke Advent Austria. Sehr beliebt, spezielle religiöse Komponente, da Wallfahrtsort. Da zumeist reichlich Schnee bereits in der Vorweihnachtszeit, wird das in der Werbung oft dargestellte Bild des tief verschneiten Weihnachtsmarktes hier Realität. Spezielle Angebote zur Anreise mit der Mariazeller Bahn.
  • Wiener Neustadt: In Wiener Neustadt wird jährlich die gesamte Innenstadt mit Lichterketten dekoriert und am Hauptplatz findet ein Christkindl markt mit Eislaufplatz und vielen Attraktionen statt. Seit vorigem Jahr wird es unter dem Motto Zauber im Advent veranstaltet. Früher war dieser Markt eher unbekannt, doch dadurch das er einer der schönsten Adventsmärkte Niederösterreichs ist, ist er von Jahr zu Jahr bekannter und beliebter.

Große Weihnachtsmärkte in der Schweiz

  • Einsiedeln: Weihnachtsmarkt in der Zentralschweiz. Vor dem Kloster können Besucher an 110 geschmückten Ständen verweilen oder einkaufen.
  • Bremgarten AG: Mit über 100.000 Besuchern und mehr als 300 Marktständen der grösste Weihnachtsmarkt der Schweiz.

Große Weihnachtsmärkte in Italien

Bozen (Südtirol)

 

Bozner Christkindlmarkt

 

Bozner Christkindlmarkt

Der „Bozner Christkindlmarkt“ wurde 1990 gegründet und ist der größte und italienweit erste italienische Christkindlmarkt. Er findet am Bozner Waltherplatz statt. Der Markt hat rund 80 Stände. Seit 2006 gibt es in Bozen einen zweiten Weihnachtsmarkt mit ungefähr 15 weiteren Ständen, der „Winterwald“ genannt wird. Er befindet sich im Garten des Palais Campofranco. In der Bozner Altstadt gibt es weitere Nebenmärkte wie den Handwerksmarkt am Rathausplatz, den Christkindlmarkt der Solidarität in einigen Straßen der Altstadt und am Kornplatz (ungefähr 30 Stände). Insgesamt gibt es in der Altstadt ungefähr 150 Stände. 2005 zählte man am Bozner Christkindlmarkt 1.200.000 Besucher (2004: 850.000). Er ist der meist besuchteste Weihnachtsmarkt Südtirols und Italiens. Bozen ist in den letzten Jahren von den Medien als „Italienische Hauptstadt der Weihnacht“ bezeichnet worden.

Meran (Südtirol)

Der „Meraner Adventmarkt“ wurde im Jahre 1992 erstmals veranstaltet. Kaufleute der Laubengasse, einer zentralen Einkaufsstraße der Meraner Innenstadt, wollten eine Veranstaltung zu dem bereits bestehenden und von der „Meraner Altstadtvereinigung“ durchgeführten traditionellen „Meraner Advent“ organisieren und schlossen sich zu diesem Zweck zum Verein „Kaufleute Aktiv“ zusammen. Dafür wurden an zwei zentralen Plätzen rund 35 Verkaufsbuden aufgestellt. Wenige Jahre später wurde der „Meraner Adventmarkt“ in die Freiheitsstraße sowie die angrenzende Sparkassenstraße verlegt. Der Weihnachtsmarkt wuchs auf 60 Stände an. Seit dem Jahre 2001 präsentiert sich der nach Bozen zweitgrößte Christkindlmarkt Südtirols auf der neugestalteten Passerpromenade, vor der Jugendstilfassade des Meraner Kurhauses und verfügt über etwa 80 Verkaufsstände. Im Jahr 2000 erregte der „Meraner Adventmarkt“ mit der Installation des so genannten „Meraner Winterlichtbaumes“ des Künstlers Georg Lechner, welcher aus Laaser Marmor besteht, Aufmerksamkeit. Aufgrund der Größe und des Gewichtes wurde die Kunstinstallation ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Weitere Weihnachtsmärkte in Italien

Nach dem touristischen Erfolg der Südtiroler Weihnachtsmärkte beim italienischen Publikum wurden in andere Teile Italiens in den letzten Jahren eigene Christkindlmärkte nach Südtiroler Vorbild eröffnet, zuerst in Trentino, das in Anlehnung an seine österreichisch-ungarische das Flair der Märkte in deutschsprachigen Ländern zu reproduzieren versucht. Obwohl viele angebotete Waren wirklich der Trentiner Tradition entstammen (etwa der Zelten), wurden viele andere auch neu eingeführt. Der Markt in Trient zählt etwa 70 Stände.

In Italien gibt es kleinere Weihnachtsmärkte, die aber nicht in Konkurrenz zu den Südtiroler Märkten treten, zum Beispiel in Belluno, Turin, Livigno und Udine.

Sonstige Weihnachtsmärkte im Ausland

Der bekannteste Christkindlmarkt außerhalb Deutschlands ist in Kitchener (Kanada).

Traditionelle Weihnachtsmärkte gibt es auch in Luxemburg, Elsass und Lothringen. Als größter ausländischer Weihnachtsmarkt gilt häufig der seit 1570 abgehaltene Markt von Straßburg.

Im englischsprachigen Raum gab es traditionell keine Weihnachtsmärkte, jedoch wird das Konzept in neuerer Zeit gerne kopiert. Mittlerweile gibt es Weihnachtsmärkte (meist als „German Christmas Market“ oder „Christkindlmarket“) unter anderem in Chicago (seit 1995), Denver (seit 1999), Birmingham (seit 1997), Bristol (1998), Manchester (seit 1999), Edinburgh (seit 2000), Osaka (seit 2000), Leeds, Nottingham und Kingston upon Thames. Der größte authentische deutsche Weihnachtsmarkt außerhalb von Deutschland und Österreich ist nach eigener Darstellung der Frankfurt Christmas Market in der Frankfurter Partnerstadt Birmingham, mit ca. 80 Marktständen ein nach deutschen Maßstäben eher kleiner Weihnachtsmarkt.

Mit dem Aufkommen der Billigfluglinien werden z. B. in Großbritannien vermehrt Wochenendausflüge zu deutschen Weihnachtsmärkten als Pauschalreisen angeboten und auch gerne gebucht.

Einzelnachweise

  1. Ralf Nestmeyer: Zwei Engel für Liebel. In: DIE ZEIT, 27. November 2003
  2. http://www.aachener-weihnachtsmarkt.com Aachener Weihnachtsmarkt
  3. http://www.christkindlmarkt.co.at Chronik/Tradition

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsmarkt

 

Andere Sprachen

 

Powered by MediaWiki

Wikimedia Foundation

  • Diese Seite wurde zuletzt am 6. Dezember 2007 um 00:31 Uhr geändert.
  • Ihr Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
    Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

Bibliografische Angaben für „Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt Deutschland 2007